Baugeschichte in Kurzform

Die einzelnen Bau- und Gestaltungsphasen werden auf den folgenden Seiten ausführlich beschrieben.

um 955Die Mauritiusrotunde wird von Bischof Konrad (934-975) im Südosten des Münsters als Nachbau der Anastasis-Rotunde in Jerusalem erbaut. Von der alten, romanischen Rotunde sind nur Reste des Fundaments erhalten. Schon die erste Rotunde umschloss ein Heiliges Grab, vermutlich aus Holz. Konrad weihte den Bau dem hl. Mauritius, eine Reverenz an das ottonische Kaiserhaus, das diesen Heiligen besonders verehrte.
1260-70Das heutige Heilige Grab entsteht. Es ist als modulare Architektur aus relativ wenigen identischen Elementen von einem Bildhauer-Baumeister in gotischen Stil ausgeführt. Eine ähnliche Kleinarchitektur hat sich z.B. im Magdeburger Dom erhalten. Besonders bemerkenswert ist die reiche figürliche Ausstattung des Konstanzer Beispiels.
1300Die Rotunde wird im Stil der Hochgotik umgebaut. Das Bodenniveau wird an das des heutigen Kreuzganges angeglichen. Hierzu muss auch das Heilige Grab, als ganzes oder zerlegt in seine Einzelteile, angehoben worden sein.
1510Die Rotunde wird im Stil der Renaissance umgestaltet. Weitere Ausstattungselemente wie der barocke Gemäldezyklus folgen.
1770Das Heilige Grab erlebt eine Restaurierung, bei der u.a. verlorengegangene Gliedmaßen der Figuren ersetzt werden.
1818Nach Auflösung des Konstanzer Bistums werden die Glasfenster der Rotunde ins Freiburger Münster gebracht.
1970erDie spätbarocken Ergänzungen werden beseitigt, sodass das Ensemble aus Rotunde und Heiligem Grab sein heutiges Aussehen erhält.