Haus zum Wolf

Das Wohnhaus inmitten der Konstanzer Innenstadt wurde 1774 durch eine Rokokofassade aufgewertet. Dies geschah durch die wohlhabenden Familien Beutter und Miller, die das Haus zu dieser Zeit bewohnten. Die Entstehung des profanen Baus wird auf das 14. Jahrhundert datiert. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert befinden sich im Erdgeschoss Geschäfts- und Lagerräume, während die Obergeschosse ... mehr anzeigenDas Wohnhaus inmitten der Konstanzer Innenstadt wurde 1774 durch eine Rokokofassade aufgewertet. Dies geschah durch die wohlhabenden Familien Beutter und Miller, die das Haus zu dieser Zeit bewohnten. Die Entstehung des profanen Baus wird auf das 14. Jahrhundert datiert. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert befinden sich im Erdgeschoss Geschäfts- und Lagerräume, während die Obergeschosse als Wohnräume dienen.

Auffällig ist das Bemühen um Symmetrie im Gesamteindruck der Fassade. Der durch das Vereinen zweier Gebäude zu einem Bau entstandene vertikale Knick in der Fassade verhindert die Symmetrie aber teilweise. Trotzdem wird versucht, die harmonische Erscheinung der Fassade nicht durch die Funktion des Gebäudes in den Hintergrund geraten zu lassen. Vertikal befinden sich jeweils drei Fenster exakt übereinander. In der Horizontalen wurden die Abstände und die Anzahl der Fenster an die unterschiedlich großen Wandflächen der ursprünglichen Hausfassaden angepasst. Fensterstürze und Fensterbretter sind ab dem ersten bzw. zweiten Obergeschoss reich mit Rokoko-Stuckornamenten verziert. Die Dekoration variiert von Fenster zu Fenster. Damit bildet die Symmetrie der Fenster einen interessanten Gegenpol zu der individuellen Dynamik der Rokoko-Elemente.

Rocailles (Muschelwerk) greifen um die Ecken der gelblichen Fensterrahmungen. Die Mitte des Fenstersturzes bildet meist ein frei gelassenes Feld mit kunstvoller Rahmung (Kartusche). Manchmal ist diese Mitte gefüllt mit Putti oder im Falle des obersten Stockwerks mit Fruchtkörben. Ebenfalls im dritten Stock findet sich seitlich an den Fenstern ein filigranes Blattgehänge. Insgesamt verbleibt nur wenig freie, weiße Wandfläche.

Der harmonische Gesamteindruck wird von der nur scheinbaren Gleichartigkeit der Fensterrahmungen bestimmt. Der an der rechten Seite über alle Stockwerke führende Rustikastreifen aus Putz, welcher mit einem Stuckornament abschließt, zeigt den Hang zum Detail und rahmt die Fassade. weniger anzeigen

  • Abb. 1 von 3 - Bildquelle: Nina Heller

    Erstmalige Erwähnung des „Haus zum Wolf“ im 14. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert werden zwei Wohnhäuser zu einem Bau zusammengefügt – das heutige „Haus zum Wolf“ entsteht. 1774 Verfeinerung des Baus mit einer Rokokofassade durch Familie Beutter. Die letzte Restaurierung findet 1996 statt. In einer Kartusche über dem ersten Stock ziert der Wolf als Hauszeichen die Fassade. Das Fresko stellt den Wolf in einer Landschaft dar.

  • Abb. 2 von 3 - Bildquelle: Nina Heller

    Die ursprüngliche Fassade wurde durch die Geschäfte im Erdgeschoss stark verändert, doch bei dem Haupteingang handelt es sich um das Original von 1774.

  • Abb. 3 von 3 - Bildquelle: Nina Heller

    Der originale Haupteingang von 1774. Den Schlussstein des Torbogens ziert ein Türkenkopf mit Turban, ein typisches Motiv zur Zeit der Türkenkriege. Oberhalb des Kopfes findet sich das Allianzwappen der beiden wohlhabenden Bürgerfamilien Beutter und Miller.