Kunst-Werk-Stadt

Hochschulgruppe Uni Konstanz

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Peter Dreher: Konstanzer Projekt

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Deutsch, Kunst am Bau

Im Gebäude P der Uni Konstanz kommt es oftmals zu fragenden Blicken und aufzuckenden Schultern.

Dies lässt sich auf eine besondere Kunstinstallation zurückführen, die bei der ein oder anderen Person ein paar Fragezeichen aufwirft. Eventuell da man dachte, dass eine echte Person in der Vitrine steht oder sich die Frage gestellt hat, ob die Bilder an der Wand ein Kunstprojekt von Studenten sind.

Tatsächlich verbirgt sich hinter dieser mysteriösen Installation das „Konstanzer Projekt“ aus dem Jahre 1987/88 von dem Maler Peter Dreher. Es besteht aus zwei verschiedenen Werken. Das erste umfasst eine bekleidete Schaufensterpuppe in einer Glasvitrine, ein dazugehöriges gemaltes Abbild an einer Betonwand und mehrere bemalte Betonplatten mit dem Gesicht der Schaufensterpuppe. Die Schaufensterpuppe fällt durch ihren Retro-Kleidungsstil und dem breiten Grinsen auf. Bei der Figur handelt es sich um einen jungen Mann, der in auffälligen Farben, wie grün, rot und gelb bekleidet ist. Neben ihm liegen vetrocknete Blätter einer Pflanze auf dem Boden. Dies schließt darauf, dass an dieser Stelle einst eine Pflanze stand, die höchstwahrscheinlich die Zeit in der Vitrine nicht überlebt hat. Diese Vermutung wird durch das lebensgroße Wandgemälde, neben der Szenerie bestätigt. Hierbei ist die Schaufensterpuppe detailgetreu abgebildet mit dem einzigen Unterschied, dass auf der rechten Seite eine Zimmerpflanze zu sehen ist.

Das gemalte Abbild der Schaufensterpuppe und Zimmerpflanze in der GlasvitrineLebendige Zimmerpflanze gemalt an der Wand

Auf der Wand gegenüber sind mehrere bemalte Betonplatten in einer Reihe nebeneinander aufgehängt.  Das Porträt der Puppe steht hierbei im Zentrum und ist von dem Kopf bis zu den Schultern abgebildet.

In diesem Projekt für Kunst am Bau spielte das Verhältnis eines dreidimensionalen Gegenstands und seiner zweidimensionalen Abbildung, sowie Authentizität und die Funktion von Serialität eine zentrale Rolle.

Das zweite Werk des Konstanzer Projektes besteht aus einer zusätzlichen Glasvitrine. Diese enthält je eine graphische Arbeit der drei Bodenseekünstler Otto Dix, Erich Heckel und Walter Herzger. Neben der Vitrine wurden diese Motive von Peter Dreher möglichst exakt direkt auf der Betonwand reproduziert. Durch die Wiederholung dieses drucktechnischen Verfahrens, möchte Peter Dreher aufzeigen, dass es nicht möglich ist einen Scheindruck zu wiederholen oder zu multiplizieren. Es ist notwendig dieses Verfahren erneut zu vollziehen.
Hierbei ist die Frage nach dem Original oder nach einer Kopie stets zentral. 

Je eine graphische Arbeit der drei Bodenseekünstler Otto Dix, Erich Heckel und Walter Herzger, neben den Vitrinen malte Peter Dreher diese Motive möglichst exakt direkt auf eine Betonwand

Fotos: Amelie Fiedler

 

Kunst am Bau an der Universität Konstanz

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Allgemein, Deutsch, Kunst am Bau

Die Universität Konstanz wurde 1966 als Reformuniversität gegründet. Wichtiger Unterschied einer Reformuniversität zu den traditionelleren Universitäten ist der Ansatz, die verschiedenen Disziplinen von Grund auf in flachen Hierarchien zu vernetzen. In Konstanz wurden deshalb von Beginn an keine Institute für die einzelnen Fächer eingerichtet, sondern offenere Fachbereiche in fachübergreifenden Sektionen, die bereits von der Organisationsstruktur her eine freiere Zusammenarbeit ermöglichten. Um die Interdisziplinarität auch aktiv leben zu können, sollte die neu gegründete Universität als Campus-Uni gestaltet werden: Alle Unterrichtsräume, Büros, Labore, Verwaltungen, Werkstätten und sonstigen Einrichtungen auf einem großen Campus, im Zentrum als Herzstück die frei zugängliche Bibliothek und eine große Mensa für alle Angehörigen der Uni. Dieses große Bauvorhaben konnte auf dem Gießberg, etwas abseits von der Stadt, realisiert werden.

Bereits bei der Gründung der Universität Konstanz wurde die Kunst am Bau mitgeplant und mitgedacht. Die moderne Architektur sollte mit darin integrierten Kunstwerken kombiniert werden, die Kunst sollte also zu einem Teil des Bauwerks werden und nicht nur schmückendes Beiwerk sein. Künstler:innen sollten so die Möglichkeit bekommen, das Aussehen der Universität von Anfang an mitzugestalten. Von Architekt:innen wie Künstler:innen wurde dadurch verlangt, sich gegenseitig mit den Werken der anderen auseinanderzusetzen und darauf zu reagieren, gerne auch in provokanter und experimenteller Art und Weise.

Beim Bau des Universitätskomplexes auf dem Gießberg wurde 1969 bereits vor Baubeginn ein Wettbewerb ausgeschrieben, um Kunst und Architektur Hand in Hand entwickeln zu können. So wurden die ersten Kunstwerke nach Abschluss des Wettbewerbs gemeinsam mit den Architekten entwickelt und integriert. Aus einem zweiten Wettbewerb 1974 Jahren ergab sich eine zweite „Bauwelle“.
Bei diesen ersten Wettbewerben galt das Credo, die vielfältigen Baumaterialien und farbigen Gestaltungen als besondere Charakteristik auch in die Kunst einfließen zu lassen.

In der Folge etablierte sich dann allerdings das Verfahren, nur noch einzelne Kunstwerke für aktuell anfallende Bautätigkeiten zu beauftragen. Zusätzlich wurden immer wieder Direktankäufe fertiger Kunstwerke getätigt.

Neben den Kunstwerken an und in den Gebäuden wird schon jeweils der Weg zur Universität durch Kunst markiert: Die Wegführung von den Studierendenwohnheimen im Sonnenbühl durch den Hockgraben zur Uni wird durch die Spulenplastiken von Friedrich Gräsel begleitet, bei den Sporthallen in Egg flankieren Skulpturen von Erwin Heerich den Weg und auf der Eggerhalde zwischen Egg und der Universität leiten die beiden Werke von Franz Bernhard den Weg zu den Gebäuden.

Das Konzept „Kunst am Bau“

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Allgemein, Deutsch, Kunst am Bau

Kunst am Bau – oder Prozentkunst, wie sie in einigen Staaten genannt wird – hat europaweit in vielen Ländern einen hohen Stellenwert. Das Prinzip ist jeweils dasselbe: ein bestimmter Prozentsatz der Bausumme wird in Kunst am Bau investiert. Dabei handelt es sich um Kunstwerke, die in oder an öffentlichen Bauten angebracht oder aufgestellt werden. Häufig werden die Werke auch in die Architektur integriert oder nehmen inhaltlichen Bezug auf die Gebäude, zu denen sie gehören.

In Deutschland beginnt die Geschichte der Kunst am Bau in der Weimarer Republik. Sie diente damals in erster Linie der Künstlerförderung, da viele Künstler:innen unter der Wirtschaftskrise weit mehr als andere Berufsgruppen litten. So heißt es z.B. in einem Erlass des Preußischen Ministers aus dem Jahr 1928:

Der Preußische Landtag hat das Staatsministerium durch Annahme eines Entschließungsantrags ersucht: 1. bei der Errichtung und Ausstattung staatlicher oder kommunaler Bauten mehr als bisher bildenden Künstlern unter besonderer Berücksichtigung der beschäftigungslosen und in Not geratenen bildenden Künstler Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten zu schaffen,  […]

In der NS-Zeit wurden die Künste bereits 1933 gleichgeschaltet, d.h. wer als Künstler:in arbeiten wollte, musste der Reichskulturkammer und der Reichskammer der bildenden Künste beitreten und war dadurch selbstverständlich überwacht vom Regime und hatte mit Konsequenzen zu rechnen, falls die Werke nicht der Ideologie entsprachen. Joseph Goebbels, der für die Reichskulturkammer verantwortliche Minister, verfügte 1934 ebenfalls, eine gewisse Bausumme bei öffentlichen Neubauten sei für Kunst bereitzustellen. Die in Folge gewählten Künstler:innen für derartige Aufträge mussten sich der programmatischen Einbindung an die ideologische Architektur anpassen.

Nach dem Krieg war das Land Niedersachsen das erste Bundesland, welches im April 1949 die Künstlerförderung wiederaufnahm. Hier wurden je nach Bausumme 2 bis 4% für Kunst am Bau vorgesehen. Ein gutes halbes Jahr später – im November 1949 – wurde das Thema in den Kulturausschuss des Deutschen Bundestags eingebracht und im Januar 1950 erging der Beschluss, dass mindestens 1% der Bausumme der Bauaufträge des Bundes für Kunstwerke bereitzustellen seien:

Um die bildende Kunst zu fördern, wird die Bundesregierung ersucht, bei allen Bauaufträgen (Neu‐und Umbauten) des Bundes, soweit Charakter und Rahmen des Einzelbauvorhabens dies rechtfertigen, grundsätzlich einen Betrag von mindestens 1% der Bauauftragssumme für Werke bildender Künstler vorzusehen. Bei Verteilung der Aufträge sollen Künstler aller deutschen Länder berücksichtigt werden. Die Auswahl der Kunstwerke im Einzelnen obliegt einem Fach‐Gremium. Es wird empfohlen, die Berufsvertretung der bildenden Künstler bei der Vergebung der Aufträge zu hören.

Aus diesem Bundesbeschluss ergab sich eine Rahmenempfehlung für die Bundesländer, die in Baden-Württemberg am 25.04.1950 durch einen Erlass des Finanzministeriums umgesetzt wurde. Darin wird lapidar auf die kurze NS-Tradition verwiesen: Man habe „wieder auf den Modus zurückgegriffen, bei allen öffentlichen Bauten [..] mit Kosten von 250.000,‐DM einen Betrag von 1% der Bausumme für die Beschaffung von Wer­ken bildender Künstler und des Kunsthandwerks vorzusehen.“

Das genaue Prozedere der Ausschreibungen und Entscheidungen sowie die Prozentanteile variieren seit den 1950er Jahren minimal, bewegen sich aber meist zwischen 1 und 2%. Die Regelung gilt nicht nur für Neubauten von öffentlichen Bauwerken, sondern auch für Erweiterungsbauten bereits bestehender Baukomplexe.

unikino – Lumière

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Allgemein, Deutsch, Konstanz entdecken

Dienstagabend ist Kino-Abend!


Denn immer dienstagabends um 19 Uhr verwandelt die Hochschul-
gruppe Lumière Unikino den Hörsaal R513 in einen Kinosaal und
lädt uns dazu ein, zusammen die verschiedensten Filme
anzuschauen. So habe ich durch das Unikino schon den ein oder anderen guten Film kennengelernt, von dem ich vorher noch nie gehört hatte. Die Filme werden, sofern möglich, immer in Originalsprache mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt. Dadurch ist für jede/n etwas dabei. Und das Beste kommt noch: Der Eintritt ist für uns Studis kostenlos!Getränke und Snacks können selbst mitgebracht, aber auch vor Ort günstig gekauft werden. Auch für Sitzpolster ist meistgesorgt, da die Hörsaalstühle bei langem Sitzen ja doch recht unbequem werden können. Weitere und aktuelle Infos sowie das jeweilige Kinoprogramm fürs Semester findet ihr auf der Internet Seite der Uni Konstanz oder auch auf dem Instagram-Account des Lumière Unikinos.

Außerdem hängen jede Woche im Foyer der Uni neue Plakate zum jeweiligen Film der Woche.

 

 

Hinweis: Der obenstehende Text wurde der Broschüre ‚Kunst und Food für Erstis‘ aus dem Wintersemester 22/23 entnommen.

 

Willkommen

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Allgemein, Deutsch, Über uns

Ein Bild des Bummels durch den Weihnachtsmarkt der Gruppe KWS

Das sind wir, die momentane Gruppe der Kunst-Werk-Stadt.

Wir heißen euch herzlich auf unserem Blog willkommen! Gemeinsam mit euch möchten wir die Welt der Kunst, der Architektur und noch vieles mehr erkunden. Unsere Köpfe sprudeln nur so vor Ideen, und wir können es kaum erwarten, sie mit euch zu teilen.

Es erwartet euch unsere Reihe „Konstanz entdecken“ – randvoll mit inspirierenden Empfehlungen, nicht nur für neue Studierende, sondern für alle, die mehr über Konstanz erfahren möchten. Dazu gibt’s parallel unsere Serie „Kunst am Bau“! Was sich dahinter verbirgt, erfahrt ihr bald in unserem ersten Beitrag dieser Rubrik.

Aber das ist längst nicht alles! In unserem Kalender unten findet ihr Informationen über Veranstaltungen in der Stadt und Umgebung. Zudem sind weitere spannende Kategorien in Planung, die wir nach und nach mit euch teilen werden.

Ihr habt Fragen oder Anregungen? Zögert nicht, euch bei uns zu melden!

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Per Mail erreicht ihr uns unter: kws.hsg@uni-konstanz.de

Bis bald! Euer KWS-Blog-Team