Hochschulgruppe Uni Konstanz

Kategorie: Kunst am Bau (Seite 1 von 2)

Sechser im Lotto

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Die „Lotterie des Lebens“ bezieht sich auf einen Beitrag, der im Rahmen des Charity Slam 2023 entstanden ist und für die Aktion „Kunst an der Baustelle“ gekürzt wurde. Er thematisiert die Alltagsprobleme, mit denen wir hierzulande zu kämpfen haben und stellt sie den Problemen gegenüber, mit denen Menschen auf der anderen Seite der Welt konfrontiert sind. Meist zwei vollkommen unterschiedliche Arten von Problemen.

Sechser im Lotto

Sechser im Lotto – @Jacqueline – Foto by © Jean-Marcel Rieger  Künstlerin: Jacqueline

Die Lotterie des Lebens: Glück, Schicksal und die Kunst des Losziehens

Jeder von uns hat bereits von ihr gehört oder sie vielleicht sogar selbst erlebt: die Metapher von der „Lotterie des Lebens“. Doch was verbirgt sich wirklich dahinter? Ist unser Leben lediglich ein Zufall, eine Frage des Glücks oder steckt mehr dahinter als nur das Ziehen eines beliebigen Loses? In diesem Blogbeitrag untersuchen wir die Bedeutung dieser faszinierenden Metapher und was sie über unser Verständnis von Glück und Schicksal aussagt.

Die Bedeutung der „Lotterie des Lebens“ 

Der Begriff beschreibt die Unvorhersehbarkeit unseres Lebens und Daseins. Wie bei einer Lotterie, bei der man nie genau weiß, welche Zahlen gezogen werden, wissen wir oft nicht, welche Chancen oder Herausforderungen uns im Leben erwarten. Manche Menschen scheinen mit einem „guten Los“ geboren zu sein – wohlhabend, gesund, glücklich – während andere mit weniger Glück kämpfen müssen. Bei manchen ist es auch so, dass sie das Glück im Verlauf des Lebens verlässt und sie so ihr „gutes Los“ verlieren und plötzlich zu der anderen Gruppe gehören. Diese Metapher regt dazu an, über das Verhältnis von Zufall und Kontrolle nachzudenken. Sind wir bloß Spielbälle eines unberechenbaren Schicksals? Oder haben wir Einfluss auf unsere Lebensumstände und die Karten, die man uns zuspielt? In diesem Sinne stellt sich auch die Frage, was bedeutet ein ‚Sechser im Lotto‘ in der Lotterie des Lebens? Wir haben dazu einige unserer KWS Mitglieder gefragt:

  • Für mich bedeutet ein ‚Sechser im Lotto‘ Gesundheit, Schwerelosigkeit, das Gefühl von angekommen sein, in mir ruhen und sorglos einzuschlafen. 
  • Ganz einfach: Für immer Urlaub und keine Arbeit mehr! 
  • Ich denke eher an einen Gefühlszustand, nichts materielles.
  • Für mich bezieht sich ein ‚Sechser im Lotto‘ nicht auf eine Person, sondern auf einen Zustand, den du nur bekommst, wenn Familie, Freunde und die ganz normalen Grundbedürfnisse erfüllt sind. 
  • Ganz klar.. Das ist ein emotionaler Wert!
  • Schwierige Frage. Etwas, das man nicht erreicht kann – vier oder fünf richtige reichen mir vollkommen aus.
  • Ein totales Klischee! Für mich ist wichtiger, dass alle wichtigen Personen gesund sind. 
  • Generell bedeutet ein Sechser im Lotto eine Stabilität im sozialen und finanziellen Aspekt. 
  • Eine willkürliche Entscheidung und der Zufall entscheiden. Durch puren Zufall bekommt man einen großen Gewinn. Das muss aber nicht nur finanziell gemeint sein. Beispielsweise kann man auch das Fahrrad statt den Bus nehmen und so nicht in ein Spinnennetz an der Bushaltestelle laufen.
  • Ein Stück Schönheit mit dem ich nicht gerechnet habe.
  • Bei einem solchen Gewinn hätte ich eher angst. Geld ist wichtig, um über die Runden zu kommen, aber ein normales Gehalt reicht vollkommen. 1 Million Euro würde mehr Probleme und Sorgen mit sich bringen. 
  • Niemand rechnet mit einem Sechser im Lotto. 
  • Ein sorgloses Leben mit 10 Hunden, 5 Axolotl, 20 Katzen und den Liebsten. 

Es wird schnell klar, dass nicht jeder den „Sechser im Lotto“ gleich interpretiert. Für manche ist es ein Gefühl, für andere die Tatsache, dass es den liebsten Menschen gesundheitlich gut geht. Fest steht aber, dass wir den Sechser im Lotto eigentlich nicht als etwas schlechtes ansehen. Natürlich ist die Chance immer gering, dass man den Sechser im Lotto hat, doch es gibt Lottoscheine, auf denen am Ende einer Ziehung die richtigen sechs Zahlen stehen. Auch wenn die Chance gering ist, besteht sie dennoch. In der Lotterie des Lebens können wir zwar keine physischen Lottoscheine kaufen, doch am Ende kann sich auch im Leben das Blatt wenden und mit viel Glück und einer Prise Schicksal stehen am Ende des Tages die richtigen sechs Zahlen auf dem besagten Schein. Man kann eine Krankheit besiegen, sich ins Leben zurück kämpfen oder finanzielle Freiheit erlangen. Zugleich ist es aber auch möglich, dass man auf dem Höhepunkt der Karriere einige Gänge zurückschalten muss, weil die eigene Gesundheit oder die von den Liebsten einen dazu zwingt. Das Leben ist ein auf und ab und genau das spiegelt sich in dem hier gezeigten Werk und auch dem Titel wieder. Man kann direkt zu Anfang oder auch erst nach dutzenden Versuchen einen Sechser im Lotto bekommen. Zugleich ist es leider auch möglich, dass es nie dazu kommt. Wer sich die Wahrscheinlichkeit eines Sechsers im Lotto in Deutschland anschaut, wird auf folgende Wahrscheinlichkeit stoßen: 1/15.537.573,33. Es scheint unmöglich zu sein, doch immer wieder gibt es Menschen, die den Jackpot knacken. Sie schaffen es aber nicht, ohne selbst aktiv zu werden und sich ein Los zu kaufen. Übertragen wir das auf unser Leben oder eher gesagt die Lotterie des Lebens, ist es ähnlich. Es wird sich nichts ändern, wenn wir nicht aktiv werden, nicht mit den Scheinen an den Ziehungen teilnehmen, die man uns zugelost hat. Es besteht die Möglichkeit, dass wir viele Niete ziehen, doch genau wie im echten Lotto, ist ein Gewinn nicht unmöglich. Er ist nur sehr selten. 

Bleibt am Ende nur noch die Frage: Was bedeutet ein ‚Sechser im Lotto‘ für dich? Verrate es uns in den Kommentaren.

Harmonie in Kontrast: Wenn Farben Geschichten erzählen

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In einer Welt, die oft zwischen Hektik und Stille schwankt, schafft das Kunstprojekt „Harmonie in Kontrast“ einen Raum der Begegnung – zwischen Gegensätzen, Emotionen und innerer Einkehr. Im Zentrum stehen zwei abstrakte Katzen, deren kraftvolle Farbgebung nicht nur das Auge fesselt, sondern auch die Seele berührt. Rot, Blau, Schwarz und Gelb – jede dieser Farben trägt eine tiefere Bedeutung und erzählt eine eigene Geschichte im Wandbild.

Rot: Die Hitze der Leidenschaft

Die erste Farbe, die ins Auge springt, ist ein vibrierendes, flirrendes Rot. Es durchzieht die eine der beiden Katzen und scheint wie ein pulsierendes Herz inmitten des Bildes zu schlagen. Rot steht für Leidenschaft, Energie und Mut – Eigenschaften, die nicht nur das Tier symbolisiert, sondern auch den kreativen Schaffensprozess der Künstlerin selbst. Es ist die Farbe des Lebens, der Impulsivität und des Feuers. In „Harmonie in Kontrast“ wirkt Rot wie ein Aufschrei  und zugleich wie eine Einladung, das eigene Feuer zu spüren.

Blau: Die Tiefe des Mysteriums

Der Kontrast zum Rot könnte stärker kaum sein: Ein intensives, fast magnetisch anziehendes Blau durchzieht die zweite Katze. Blau steht für das Mysterium, die Tiefe und das Unausgesprochene. In dieser Farbe schwingt Ruhe, aber auch Unergründlichkeit mit. Sie zieht den Betrachter tiefer in das Bild hinein, regt zum Nachdenken an. Wo Rot laut ist, bleibt Blau leise und sanft – und schafft dadurch auch Raum für Interpretation. Zusammen mit dem Rot bildet es eine Spannung, die das Auge fesselt und gleichzeitig ein Gefühl innerer Balance erzeugt.

Schwarz: Das Geheimnis zwischen den Zeilen

Schwarz ergänzt die Komposition als stiller Schatten – es umrahmt, hebt hervor und verschleiert. Als Symbol des Geheimnisses gibt Schwarz dem Kunstwerk Tiefe und einen Hauch von Unnahbarkeit und Distanz. Es steht für das Nicht-Sichtbare, eine Leerstelle, das Unausgesprochene, das im Verborgenen liegt. Schwarz verleiht der Komposition Ernsthaftigkeit und lässt gleichzeitig Raum für Projektion und Spekulationen. Es fordert den Betrachter auf, zwischen den Linien zu lesen und vielleicht sich selbst darin zu entdecken.

Gelb: Die strahlende Lebensfreude

Und dann ist da noch Gelb – strahlend, warm, einladend, freundlich und fast schon kindlich. Es bringt Licht in die Szene, ohne sie zu dominieren. Gelb steht für Lebensfreude, Leichtigkeit und Optimismus. Es wirkt wie ein Hoffnungsschimmer zwischen den intensiven Farbtönen und balanciert die tiefere Symbolik der anderen Farben aus. In der Komposition bringt Gelb Bewegung und Wärme mit sich – ein Lächeln in Farbe.

Die Ruhe der Lesenden: Gelassenheit im Kontrast

Links im Bild, fast wie eine Parallelwelt, ruhen zwei menschenähnliche Figuren auf weichen Kissen – versunken in Bücher und abgeschottet vom Farbspektakel um sie herum. Ihre Körperhaltung vermittelt Entspannung. Ihre Aktivität steht sinnbildlich für Reflexion, Stille und Rückzug. Sie bilden das Gegengewicht zu den intensiven Katzen und Farben um sich herum. Diese Gegenüberstellung lädt ein, über das Verhältnis von Lebendigkeit und Gelassenheit nachzudenken. Wann greifen wir zum Buch und wann zum Pinsel? Wann lassen wir uns treiben und wann tauchen wir ab?

„Harmonie in Kontrast“ ist mehr als ein visuelles Erlebnis – es ist eine Einladung zur Selbstreflexion. Die kraftvollen Farben symbolisieren das Spannungsfeld, in dem wir uns alle bewegen: zwischen Leidenschaft und Ruhe, Geheimnis und Klarheit, Intensität und Leichtigkeit. Dieses Kunstwerk erinnert uns daran, dass Gegensätze sich nicht ausschließen müssen, sondern sich oft erst in ihrer Verbindung entfalten.

Milkshaky Way

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Milkshaky Way

Milkshaky Way – @Sophie W. @Pablo Moosmayer – Foto by © Jean-Marcel Rieger

Die ersten menschenähnlichen Wesen, die Hominiden, erschienen vor etwa 6 bis 7 Millionen Jahren auf der Erde. Der moderne Mensch, der Homo sapiens, betrat vor ungefähr 300.000 Jahren die Bühne der Geschichte. Unsere Erde selbst entstand vor rund 4,6 Milliarden Jahren aus einer gewaltigen Wolke aus Staub und Gas. Noch weiter zurück reicht die Entstehung des Universums, das vor etwa 13,8 Milliarden Jahren begann – laut der bekanntesten Theorie, dem Big Bang. Doch es gibt auch alternative Ideen, wie zum Beispiel den Big Bounce.

Aber was geschah wirklich zu Beginn unserer Geschichte? Was ist der Ursprung des Seins? Warum sind wir hier, und welchen Sinn hat das alles?

Könnte es sein, dass sich im Zentrum des Universums ein riesiger Erdbeer-Milchshake befindet? Vielleicht nennen wir unsere Galaxie deshalb die „Milky Way“? Und wer weiß, vielleicht war der Ursprung nicht der Big Bang oder der Big Bounce, sondern ein „Big Shake“? Vielleicht schwimmen in den Weiten der dunklen Materie geheimnisvolle Meereswesen, die mit speziellen Kiemen perfekt an die kosmischen Bedingungen angepasst sind?

Wir an der Universität sind Wissenschaftler:innen, und unsere Aufgabe ist es, jeder noch so kuriosen Frage auf den Grund (oder den Boden des Milchshakes) zu gehen. Zugegeben, die Milchshake-Theorie können wir weder beweisen noch widerlegen. Aber auch wenn diese Idee absurd erscheinen mag, wer weiß – vielleicht inspiriert sie ja jemanden da draußen und versüßt ihnen ein wenig den Tag …

 

Künstler/in: Sophie W. und Pablo Moosmayer

Bunte Plastikteile

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Wer kennt sie nicht, die komischen bunten Plastikteile an der Fassade der Uni Konstanz? Manche halten sie für Hocker oder Spielfiguren. Die Meinungen der Studierenden gehen stark auseinander, doch kaum jemand weiß, was diese fast mannshohen Elemente aus glasfaserverstärktem Polyester, die aufeinander gestapelt fast vierzehn Meter hoch sind, wirklich darstellen. Hast du eine Idee?

Falls nicht, wir verraten es dir: Es sollen industrielle Spulen sein und sie stammen von Gottfried Bechtold. Bechtold zählt zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten Österreichs, bekannt für seine innovativen Arbeiten in der zeitgenössischen Kunst. Eine seiner bemerkenswerten Schöpfungen ist die „Spulenplastik“ an der Universität Konstanz, die 1972 entstand und bis heute als Beispiel seiner künstlerischen Vision gilt. Die Plastik, die aus alltäglichen Materialien besteht, verwischt die Grenzen zwischen Skulptur und Raumgestaltung.

Die Verwendung von Spulen, die oft mit der Textilindustrie assoziiert werden, schafft eine interessante Verbindung zur industriellen Produktion und Handwerkskunst – ironischerweise an einem Ort der Universität, der nicht mit Handwerk in Verbindung steht. Die Anordnung der weißen, roten, gelben und blauen Spulen erzeugt eine visuelle Dynamik und lädt den Betrachter ein, das Werk aus verschiedenen Perspektiven zu erkunden.

Besonders bemerkenswert ist die Interaktivität: Besucher können durch das Kunstwerk hindurchlaufen und es von innen betrachten. Bechtold fordert damit den Betrachter auf, aktiv an der Erfahrung teilzunehmen. Zudem beeinflusst die „Spulenplastik“ den Raum selbst und eröffnet eine neue Dimension des Sehens, die über das bloße Betrachten hinausgeht.

 

 

Nachdem wir euch verraten haben, dass die seltsamen Plastikteile industrielle Spulen sind, würden wir uns freuen, wenn ihr uns in den Kommentaren mitteilt, was ihr bisher in diesen Elementen entdeckt habt.

 

An outburst of creativity

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Künstler/in: jungeswild

 

 

Die Künstlerin beschreibt diese Wandmalerei als einen Ausbruch von Kreativität.
Sie soll zeigen, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind – einzigartige Dinge entstehen nur, wenn der Geist vom Denken in Normen befreit ist.
Das Werk veranschaulicht, wie eine kleine Idee durch Kreativität zu etwas Großem heranwachsen kann. Es ist der Künstlerin wichtig, die Menschen mit ihrer Kunst zum Lachen zu bringen und sie zu ermutigen, ihrer eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen.

Zum Instagram der Künstlerin.

 

Fenster zu anderen Orten

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Künstler/in: Ornella Hohenberger

Mit diesem Werk, wie der Titel verrät, möchte die Künstlerin ein Fenster zu anderen Orten öffnen.
Durch ein U-Boot-Bullauge sind Quallen und die Tiefsee zu sehen, während der Blick aus einem Gartenfenster dazu einlädt, die Natur zu genießen und eine Katze zu streicheln. Diese Welt erinnert an Der geheime Garten und trägt eine persönliche Note: Die Katze symbolisiert das verstorbene Haustier der Künstlerin.
Darüber hinaus zeigt das Werk eine Reise im Raumschiff, durch dessen Fenster fremde Planeten und Sterne sichtbar sind, sowie eine Fantasy-Welt mit Drachen und lebendigen Bäumen, die mit Wanderern sprechen.

Zum Instagram der Künstlerin.

 

Unsere Nachbarschaft

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Kunst am Bau

Wie ihr womöglich wisst, studieren einige Studierende der PHTG in Kreuzlingen gewisse Module auch an der Uni-Konstanz. Und obwohl die beiden Städte direkt nebeneinander liegen, sind wir uns manchmal etwas fremd. Daher hier etwas zur Kreuzlingen, was übrigens von Konstanz sehr leicht zu erreichen ist! Damit ihr aber nicht dahin gehen müsst, um unsere tollen Kunstwerke zu betrachten, bringen ich sie euch in unseren Blog.

Kunst am Bau funktioniert in der Schweiz ähnlich wie in Deutschland. Im Kanton Thurgau fließt in der Regel 1 Prozent der Bausumme von Bauprojekten, die mehr als 3 Millionen Franken kosten, in Kunst am Bau oder Kunst im öffentlichen Raum. Mit dem Ziel die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst zu fördern werden vor allem regional und überregional bekannte Künstler*innen berücksichtigt. Wenn die Summe mehr als 150’000 Franken beträgt findet ein Wettbewerb statt. 

Die PHTG hat seit 2010 mit der PMS (Pädagogischen Maturitätsschule) zusammen eine „Kunstkommision Campus“ (Kuko). Diese hat sich als Ziel gesetzt, eine Sammlung an Kunstwerken aus der Region aufzubauen und somit das Kunstverständnis zu fördern. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Ankauf von Werken von Kunstschaffenden mit regionalem Bezug. Zudem werden von der Kuko exemplarisch künstlerische Aktivitäten vor Ort organisiert und durchgeführt. So fand folgendes Kunstwerk den Weg in unsere PH.

Verlorene Illusionen von Ron Temperli

Die Kunstkommission der PHTG konnte 2013 dieses Kunstwerk erwerben. Der Künstler Ron Temperli lebt und arbeitet in Winterthur. Die modellhafte Nachbildung der Realität mit einer sanften und doch irritierenden Abweichungen findet sich in einigen Arbeiten wieder. Die Installation „Verlorene Illusionen“ besteht aus vier nicht prall gefüllten Luftballons. Diese wurden aus verschiedenen Hölzern geschnitzt und mit den Farben Rosa, Mintgrün, Silber und Neonorange vollendet. Mit dieser Farbigkeit nehmen sie auf ein weiteres Kunstwerk der PHTG Bezug, dazu aber ein andermal mehr. Die Ballons befinden sich im Treppenhaus des M-Gebäudes. Für Vorbeilaufende sind diese Ballons leicht zu übersehen. Drei davon hängen nämlich direkt an der Decke. Und der Vierte? Der ist in den oberen Stock entwischt!

 

 

Nun was wollte wohl der Künstler damit aussagen? 

Ganz im Sinne von Kunst am Bau und der Idee, die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Kunst zu fördern, habe ich einige Studierende der PHTG zu diesem Kunstwerk befragt.

 

Was denkt Ihr dazu? Teilt Eure Gedanken mit uns in den Kommentaren! 

 

 

 

 

 

 

Graue Wände. Bunter Campus.

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Im Jahre 2024 hat das Green Office Konstanz mit der StuVe und dem Künstlerkollektiv das künstlerische Projekt „Graue Wände. Bunter Campus.“ in den Studierendenalltag ins Leben gerufen.

Die Motivation entstand durch die Baustelle der Universität Konstanz. Man möchte in den grauen Alltag etwas Farbe durch das künstlerische bemalen an den Baustellenwänden bringen.

Wir sind gespannt, was mit den Wänden nach der Baustelle passiert.

 

 

Hier werden im Laufe der Zeit die einzelnen Kunstwerke präsentiert.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Social Media:

Green Office Uni Konstanz

Künstlerkollektiv Uni Konstanz

 

Otto Piene – Glasdach (1972)

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Das Glasdach im Foyer ist das wohl bekannteste Kunstwerk an der Uni Konstanz. Mit seinen farbenfrohen Lichtprojektionen ist es bei Sonnenschein nicht übersehbar. Durch seine Positionierung inmitten des Hauptzugangsbereichs der Universität ist die Lichtinstallation präsent im Alltag der Studierenden und Angestellten. Das Glasdach entstand in den 70er-Jahren zu Zeiten der Fertigstellung der Uni Konstanz im Rahmen eines Kunst-am-Bau-Wettbewerbs. Otto Piene schlug vor, ein Glasdach aus 227 pyramidenförmigen Glasgebilden als stimmungsvolles Lichtspiel zu entwerfen. Jede Seite der Glaspyramide ist dabei in einer anderen Farbe gefärbt. So entstehen bei starkem Lichteinfall trianguläre Farbmuster auf dem Pflasterboden des Foyers. Die Dreiecke sind farbenfroh in Gelb, Orange, Rot und Blau gehalten. Bei wechselndem Wetter verändert sich auch die räumliche Farbwirkung des Kunstwerks. Bei schwachem Lichteinfall entstehen dadurch homogene Farbflecken, die sich auf dem unebenen Boden des Foyers ausbreiten. Die ursprüngliche Installation aus Plexiglas wurde 2005 aus Brandschutzgründen in eine Glasinstallation umgewandelt. Piene entwarf außer dem Glasdach auch noch eine Beleuchtung aus aneinander gereihten Glühbirnen und Sitzmöglichkeiten für den Foyerbereich. Piene hatte großen Einfluss auf die gebaute Reform der Universität Konstanz und kann als architektonischer Vorreiter gesehen werden.

Zum Künstler: Otto Piene wurde 1928 in Laasphe, Westfalen, geboren und verstarb 2014 in Berlin. Piene war Mitgründer der Künstlergruppe ZERO, die 1957 in Zusammenarbeit mit Heinz Mack entstand. Im Rahmen dieser Künstlergruppe kam es zu gemeinsamen Ausstellungen auf Messen und in Museen, die den Kunstschaffenden internationale Bekanntheit verschafften. Otto Piene war ab den 70er-Jahren in Cambridge, USA, als Professor und später als Direktor des Center for Advanced Visual Studies tätig.

Quelle: Gebaute Reform: Architektur und Kunst am Bau der Universität Konstanz, Hirmer, 2016.

Fotos: Laura Hangleiter

Peter Dreher: Konstanzer Projekt

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Im Gebäude P der Uni Konstanz kommt es oftmals zu fragenden Blicken und aufzuckenden Schultern.

Dies lässt sich auf eine besondere Kunstinstallation zurückführen, die bei der ein oder anderen Person ein paar Fragezeichen aufwirft. Eventuell da man dachte, dass eine echte Person in der Vitrine steht oder sich die Frage gestellt hat, ob die Bilder an der Wand ein Kunstprojekt von Studenten sind.

Tatsächlich verbirgt sich hinter dieser mysteriösen Installation das „Konstanzer Projekt“ aus dem Jahre 1987/88 von dem Maler Peter Dreher. Es besteht aus zwei verschiedenen Werken. Das erste umfasst eine bekleidete Schaufensterpuppe in einer Glasvitrine, ein dazugehöriges gemaltes Abbild an einer Betonwand und mehrere bemalte Betonplatten mit dem Gesicht der Schaufensterpuppe. Die Schaufensterpuppe fällt durch ihren Retro-Kleidungsstil und dem breiten Grinsen auf. Bei der Figur handelt es sich um einen jungen Mann, der in auffälligen Farben, wie grün, rot und gelb bekleidet ist. Neben ihm liegen vetrocknete Blätter einer Pflanze auf dem Boden. Dies schließt darauf, dass an dieser Stelle einst eine Pflanze stand, die höchstwahrscheinlich die Zeit in der Vitrine nicht überlebt hat. Diese Vermutung wird durch das lebensgroße Wandgemälde, neben der Szenerie bestätigt. Hierbei ist die Schaufensterpuppe detailgetreu abgebildet mit dem einzigen Unterschied, dass auf der rechten Seite eine Zimmerpflanze zu sehen ist.

Das gemalte Abbild der Schaufensterpuppe und Zimmerpflanze in der GlasvitrineLebendige Zimmerpflanze gemalt an der Wand

Auf der Wand gegenüber sind mehrere bemalte Betonplatten in einer Reihe nebeneinander aufgehängt.  Das Porträt der Puppe steht hierbei im Zentrum und ist von dem Kopf bis zu den Schultern abgebildet.

In diesem Projekt für Kunst am Bau spielte das Verhältnis eines dreidimensionalen Gegenstands und seiner zweidimensionalen Abbildung, sowie Authentizität und die Funktion von Serialität eine zentrale Rolle.

Das zweite Werk des Konstanzer Projektes besteht aus einer zusätzlichen Glasvitrine. Diese enthält je eine graphische Arbeit der drei Bodenseekünstler Otto Dix, Erich Heckel und Walter Herzger. Neben der Vitrine wurden diese Motive von Peter Dreher möglichst exakt direkt auf der Betonwand reproduziert. Durch die Wiederholung dieses drucktechnischen Verfahrens, möchte Peter Dreher aufzeigen, dass es nicht möglich ist einen Scheindruck zu wiederholen oder zu multiplizieren. Es ist notwendig dieses Verfahren erneut zu vollziehen.
Hierbei ist die Frage nach dem Original oder nach einer Kopie stets zentral. 

Je eine graphische Arbeit der drei Bodenseekünstler Otto Dix, Erich Heckel und Walter Herzger, neben den Vitrinen malte Peter Dreher diese Motive möglichst exakt direkt auf eine Betonwand

Fotos: Amelie Fiedler