Hochschulgruppe Uni Konstanz

Kategorie: Konstanz entdecken (Seite 2 von 3)

Maskeraden der Macht – Die Rolle der Frau in der Fasnacht einst und heute

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Konstanz entdecken

Die Frau im Fasching: Dekoration, Objekt, Beiwerk

Ein Blick auf die Fasnacht bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts offenbart ein eindeutiges Bild: Frauen waren systematisch vom öffentlichen Fasnachtstreiben ausgeschlossen oder auf untergeordnete Rollen reduziert. In den Faschingsgesellschaften um 1890 durften Frauen nicht einmal zahlende Mitglieder sein. Ihre Teilnahme an Bällen war lediglich als „männliches Beiwerk“ vorgesehen.

Auf der Bühne wurde das Frauenbild satirisch, aber herabwürdigend gepflegt: Als „niedliche kleine Dingerchen“ oder – im Falle von Ehefrauen – als „zänkische Hausdrachen“. Humor diente dabei nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Festigung gesellschaftlicher Hierarchien.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg waren Frauen von Führungsrollen ausgeschlossen: Sie konnten weder Mitglied eines Elferrats noch Teil einer Zunftleitung werden. Ihre Rolle war passiv – meist sprichwörtlich: „hübsch sein und Ruhe geben“.

Zwischen Spott und Systemkritik: Fasnacht als Spiegel der Gesellschaft

Die Fasnacht war stets auch ein Ort des politischen Humors – jedoch bis zum Ersten Weltkrieg vor allem obrigkeitstreu, konservativ und häufig frauenfeindlich. Minderheiten, Ausländer oder oppositionelle Bewegungen wurden verspottet. Kritik wurde in eine Form gebracht, die bestehende Machtverhältnisse bestätigte – nicht hinterfragte.

Der Wandel: Demokratisierung und neue Rollenbilder

Erst im Zuge der demokratischen Reformen nach 1918, insbesondere mit dem Frauenwahlrecht, begann sich auch die Fasnacht langsam zu verändern. Frauen erhielten nicht nur gesetzlich mehr Rechte, sondern traten allmählich als gleichberechtigte Akteurinnen in Erscheinung – zunächst in symbolischer, später auch in organisatorischer Funktion.

Frauen wurden Mitglieder in Vereinen, übernahmen Führungsämter und gründeten eigene Narrenzünfte. Sie waren nun nicht länger Beiwerk, sondern aktive Gestalterinnen der Fasnacht.

Die Fasnacht ist nicht nur ein Ort närrischer Tradition, sondern ein Spiegel gesellschaftlicher Strukturen. Die Ausstellung im Rosgartenmuseum bietet nicht nur eine historische Perspektive auf das Brauchtum, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, kritisch über soziale Ungleichheiten und insbesondere die Rolle der Frau in der Fasnacht nachzudenken.

Ein Blick hinter die Maske lohnt sich – damals wie heute.

Maskeraden. Als die Fasnacht noch Fasching hieß

Kunst kennt keine Grenzen – Eindrücke von der Kunstgrenze Konstanz-Kreuzlingen

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Allgemein, Deutsch, Konstanz entdecken

Die Skulptur "Magier" von Johannes Dörflinger befindet sich am Ufer des Bodensees. Die rote Metallfigur, die eine Leiterstruktur zeigt, hebt sich stark vom Blau des Wassers und des Himmels ab.

Die Skulptur „Magier“ von Johannes Dörflinger am Ufer des Bodensees. Foto: Linn Petrat

Den meisten Konstanzer und Kreuzlinger Bürger*innen dürfte sie beim Übertreten auf dem Sonntagsspaziergang kaum mehr auffallen: Die Landesgrenze zwischen Deutschland und der Schweiz, die zwischen dem Konstanzer Sea-Life und dem Kreuzlinger Seeburgpark verläuft. Anders als an vielen Grenzübertritten muss man hier keinen Zoll durchqueren.

Doch wer bei seinem Spaziergang einmal den Blick vom glänzenden Wasser des Bodensees heben kann, der bemerkt schnell, dass die Grenze zwischen den beiden ineinander überlaufenden Städten doch markiert wird. Ganze 22 Edelstahlskulpturen verlaufen auf 300 Metern über das Areal Klein Venedig bis in den Bodensee hinein. Die jeweils acht Meter großen Skulpturen wurden von dem in Konstanz geborenem Künstler Johannes Dörflinger erschaffen und säumen seit dem Jahr 2007 das Grenzareal. Sie befinden sich sowohl direkt auf der Grenzlinie, aber sind auch in gleicher Anzahl auf deutscher und Schweizer Seite positioniert und lösen so eine Trennung der zwei Länder auf – eine subtile und doch unübersehbare Öffnung der Grenze, die die beiden Städte miteinander verbindet.

Was hat sich an dieser Stelle vor der Kunstgrenze befunden? Lange Zeit war eine offene Grenze zwischen den zwei Städten gang und gäbe – bis in der Zeit des Regimes der Nationalsozialisten 1939 ein Grenzzaun errichtet wurde, um Grenzübergänge von Flüchtenden vor dem Regime in die Schweiz zu verhindern. Gab es zu dieser Zeit das Areal Klein Venedig zwar noch nicht, wurde die Errichtung einer Grenze dort im Jahr 1973 nachgeholt. Erst seit dem Jahr 2004 setzten sich die Konstanzer und Kreuzlinger Stadtoberhäupter Horst Frank und Josef Bieri für den Abriss des Grenzzaunes ein – 2006 wurde der Maschendrahtzaun von Frank und Bieri gemeinsam durchtrennt. Auf die Bedingung der Zollbehörden, dass die Landesgrenze markiert bleiben solle, wird reagiert: Die weltweit erste Kunstgrenze entsteht direkt am Bodensee. Ein symbolträchtiger Meilenstein für Konstanz und Kreuzlingen, und die Gestaltung von Grenzübergängen auf der ganzen Welt!

Ist die Grenze seither dauerhaft geöffnet? Nicht ganz, denn durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie und den damit einhergehenden Grenz- und Abstandsregelungen wurden im März 2020 erneut Zäune errichtet. Da viele Paare, Familien und Freunde in ergreifenden Szenen versuchten, sich durch den Zaun zu berühren, kam ein zweiter dazu, um die damals regulären Zwei-Meter-Mindestabstand geltend zu machen. Doch nach dem nur wenige Monate andauerndem Intermezzo – im Mai 2020 wurden die Zäune wieder abgebaut – ist Dörflingers Skulpturengruppe wieder alleiniger Besuchermagnet an der Deutsch-Schweizer Grenze.

Das "Glücksrad" von Johannes Dörflinger steht unmittelbar neben einem Metallschild, das die Landesgrenze markiert. Foto: Linn Petrat

Das „Glücksrad“ von Johannes Dörflinger steht unmittelbar neben einem Metallschild, das die Landesgrenze markiert. Foto: Linn Petrat

Die Historie des Grenzareals direkt am Ufer des Sees ist uns nun bekannt – doch was zeigen die Skulpturen der Kunstgrenze eigentlich? Die metallisch-roten Figuren, deren Farbe je nach Lichteinfall leicht changiert, stellen die „Großen Arkana“, die Trumpfkarten des Tarots dar. Dörflinger stellt jedoch keine Illustrationen der Kartenmotive dar, er gestaltet die Figuren abstrahiert, durchlässig, dynamisch: Aus geraden und gebogenen Metallstreben entstehen Objekte, die durch Formen wie Spiralen oder Pfeile sehr bewegt wirken und in ihren Umraum hineingreifen. Sie erschaffen eine Verbindung, nicht nur zwischen Deutschland und der Schweiz, sondern auch zwischen Erde, Luft und Wasser. Manche Skulpturen treten nicht nur mit ihrem Umfeld, sondern auch untereinander in einen Dialog: So zeigen Sonne und Mond ein ähnliches Motiv, welches aber in unterschiedliche Richtungen hin geöffnet ist. Sie bilden eine harmonische Einheit und werden zu einem figurativen Kreislauf. Die Herrscherin und der Herrscher zeigen zwei Halbkreise, die einander zugewandt sind, und den Betrachter*innen somit ein Tor zum Bodensee bilden: einem Gewässer, das an drei Länder grenzt. Während im Untersee eine Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz festgelegt ist, gibt es diese im Obersee nicht – ein grenzenloser Raum. So ist es passend, dass der Magier im Bodensee platziert ist. Seine Form erzeugt durch die entgegengesetzten Bewegungen Spannung, und hält sich doch selbst die Waage.

Die Titel der Skulpturen, die den Kartenbezeichnungen entsprechen, sind in den vier Sprachen deutsch, englisch, italienisch und französisch in den Sockel eingraviert. Sie verweisen auf die Ländersprachen Deutschlands und der Schweiz und auch international darüber hinaus – und lösen damit einmal mehr Grenzen als auch (Sprach-)Barrieren auf.

Gerade in einer Zeit, in der ein Diskurs um Ländergrenzen tagtäglich geworden ist, erhält die Kunstgrenze eine neue Relevanz: Die Kunstgrenze ist eine Erinnerung an unsere Freiheit, Grenzen überschreiten zu können, ohne dabei mahnend auf ihre Geschichte zu verweisen. Sie löst die Grenze auch nicht auf, sondern macht sie zu einem weiten Raum. Einem Raum, der diskutiert, geöffnet und überschritten werden darf.

Kanntest du die Geschichte und Bedeutung der Kunstgrenze schon? Oder kennst du andere Kunst an der Grenze? Erzähle uns gerne davon in den Kommentaren.

 

Die Informationen stammen aus: Johannes-Dörflinger-Stiftung (Hrsg.): Kunstgrenze. Skulptur Idee Ort, Sulgen/Zürich 2008 und Von Platen, Amelie-Claire: Kunst im Grenzbereich: Der Skulpturenpark Kunstgrenze Konstanz-Kreuzlingen. Sehen Entdecken Staunen, Konstanz 2007.

Unsere Uni – Unser Dorf

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Allgemein, Deutsch, Historische Gebäude, Konstanz entdecken, Kulturell, Kunst & Architektur

Woran denkt ihr, wenn ihr “Universität Konstanz” hört? Viele haben vermutlich als erstes bemalte Säulen, abstrakte Formen und buntes Glas vor Augen. Zusammen mit den verwinkelten Räumen, untertunnelten Gebäuden und zahlreichen Verbindungswegen ergibt sich ein Baukomplex ohnegleichen. Manch einer versteht, warum sie auf der Plattform Reddit schon mit einer fiktiven Zaubereischule gleichgestellt wurde: Selbst nach Jahren der Arbeit auf dem Campus stolpert man über unbekannte Ecken und Kunst am Bau. Wieso ist die Universität überhaupt so verwirrend konstruiert? Dafür machen wir heute eine kleine Zeitreise in die Entstehungsgeschichte der Universität – und zu den Ansätzen der zuständigen Architekten.

Die Uni wurde erst 1966 gegründet und die ersten Gebäude 1972 bezogen. Architekt Horst Linde arbeitet mit anderen Zuständigen ein hochkomplexes Konzept aus: Zum einen sollte die inhaltliche Nähe zwischen Forschungsdisziplinen verarbeitet werden, quasi als Hommage an die Interdisziplinarität; Jedes Gebäude hat mehrere Zugänge von verschiedenen Fakultäten und Stockwerken. Von der Mensa zur Naturwissenschaft? von der Naturwissenschaft zur Informatik? Von der Literaturwissenschaft zur Rechtswissenschaft? Jede Schwelle eröffnet einen neuen Raum für Verbindung. Zweitens stand die Erreichbarkeit der Versorgungsorgane im Vordergrund: Literatur, Nahrung und Arbeitsplätze sind zentral in der Unibibliothek und der Mensa erreichbar, sie sind das Herz der Uni. Drittens ist die soziale Situation an der Hochschule mitgedacht. Zwischen den Büros und Vorlesungssälen sind breite Gänge und Toiletten alle Nase lang, Sitzgruppen in ungenutzten Ecken, Teeküchen und grüne Innenhöfe laden zum Gespräch zwischen allen Teilnehmer:innen am Universitätsalltag ein. Übrigens wurde auch die Kunst am Bau in die Architektur eingewebt, anstatt nur zuletzt angebracht zu werden.

Was hat das aber mit einem Dorf zu tun? Dafür muss ein Gründungsmythos erläutert werden: Angeblich hat der ehemalige Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger in den 50er Jahren auf dem Rückweg aus seinem Italienurlaub den Gießberg von der Sonne erleuchtet gesehen und beschlossen, auf diesen Berg gehöre eine Universität. (Der Wahrheitsgehalt darf angezweifelt werden: Es gab nämlich neben dem Gießberg auch den Bettenberg als möglichen Kandidaten, von denen sich bekanntlich erster durchgesetzt hat). Die Hanglage sollte bei der Bebauung durch die Architektur nicht ausgeglichen werden, sondern ausgestellt: Hohe Gebäude stehen auf höherem Grund als niedrigere, von der zentralen Gebäudegruppe nach außen wird der Abstand zwischen den Gebäuden größer, die Ausrichtung ist nicht als striktes Raster ausgelegt. Sie bilden eine Struktur wie eine Agora: der Zentrale Innenhof zwischen A, E, G, K, gewissermaßen auch H und F, die Ringverbindungen zwischen verschiedenen Gebäudegruppen und die Hauptverkehrsadern zwischen einzelnen Gebäuden muten wie eine kleine Stadt an. Die Planer sprachen sogar selbst von Gassen und Plätzen wie in einer Altstadt, von Ecken mit entdeckbaren Dingen, die Platzierung der meistbesuchtesten Orte im Zentrum wurde von der generellen Stadtplanung abgekupfert. Im Gegensatz zu amerikanischen Campusgeländen, deren Gebäude einzeln stehen und mit viel Leerraum geschaffen wurden, sollte die Uni Konstanz als zusammenhängendes Dorf umgesetzt werden, um organisch und innovativ ein Paradebeispiel für innovative Architektur für den Menschen darzustellen.

Viele einzelne Gebäude, verbunden durch Gänge, Brücken und Höfe und sich wiederholende Architekturelemente bilden unseren geliebten Campus. Wir verlaufen uns vielleicht ab und zu einmal, landen versehentlich im falschen Gebäude oder öffnen eine Fluchttür beim Versuch, die Uni zu verlassen, aber eigentlich können wir sehr froh sein, in unserer Stadt der Wissenschaft sein zu dürfen. Der Charme unserer Uni liegt doch gerade im Mensaterassenblick über den See, in den Ecken, Teeküchen, Trampelpfaden und der labyrinthischen Struktur. Man läuft sich eben immer zweimal über den Weg – oder drei, vier, fünf…

Die Informationen stammen aus Edinger, Eva-Christina: Wissensraum, Labyrinth, symbolischer Ort. Die Universitätsbibliothek als Sinnbild der Wissenschaft, Konstanz / München 2015 und Linde, Horst: Struktur und Architektur einer Universität. Gedanken zur Planung der Universität Konstanz. In: Sund, Horst; Timmermann, Manfred (Hg.): Auf den Weg gebracht. Idee und Wirklichkeit der Gründung der Universität Konstanz, Konstanz 1979, S. 75-82.

Theater trifft Abendluft: Die Dreigroschenoper open air

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Allgemein, Deutsch, Konstanz entdecken, Kulturell

Ein lauer Sommerabend, eine leichte Brise und spürbar viel kreative Energie in der Luft. Dazu die eindrucksvolle Kulisse des Konstanzer Münsterplatzes, neugierige Gesichter und eine erwartungsvolle Stimmung. Die richtigen Voraussetzungen für einen gelungenen Theaterabend unter freiem Himmel.

Die Vorstellung dauerte insgesamt rund drei Stunden, inklusive einer 30-minütigen Pause. Die Handlung, angesiedelt in der düsteren Unterwelt Londons, dreht sich um den berüchtigten „Mackie Messer“, der sich in Polly, die Tochter des einflussreichen Bettlerkönigs Peachum, verliebt. Zu den Widerständen und Intrigen, die vor allem Pollys Vater und ihre Mutter gegen die Beziehung entfesseln, bahnt sich das Stück seinen Weg durch große Themen wie Macht, Liebe, Korruption und soziale Ungleichheit.

Visuell beeindruckte die Inszenierung durch ein konsequent durchgezogenes Kostümkonzept. Alle Darstellenden trugen identische Grundkostüme: schwarze kurze Haare, weiß geschminkte Gesichter, lange weiße Hemden mit schwarzer Krawatte. Je nach Rolle und Szene kamen zusätzliche Elemente hinzu: etwa ein Mantel, eine Polizeijacke, Mütze, Blaumann, Sonnenbrille oder Korsagen. Diese minimalistische, fast schon maskenhafte Ästhetik unterstrich den distanzierten, gesellschaftskritischen Ton des Stücks und verlieh den Figuren dennoch genügend Spielraum für Individualität.

Musikalisch wurde die Aufführung eindrucksvoll von der Bodensee Philharmonie begleitet, die auf einer separaten Bühne spielte. Ihre Musik verstärkte die Wirkung der Szenen spürbar. Besonders charmant waren die Momente, in denen die Schauspielenden die Musiker:innen in das Spiel einbezogen, ein gelungenes Mittel, um die Grenze zwischen Theater und Orchester aufzulösen.

Anders als in der Originalfassung endet die Geschichte überraschend versöhnlich: Mackie entgeht dem Galgen, es gibt ein Happy End. Ein spannender Twist, der nach dem intensiven Spannungsaufbau beinahe etwas überhastet wirkte und dem Stück nicht ganz gerecht wurde.

Die Inszenierung von Brechts Dreigroschenoper verknüpfte klassische Gesellschaftskritik mit moderner Spielfreude. Ein beeindruckender Theaterabend, kraftvoll und stimmungsvoll, der nicht nur unterhielt, sondern auch zum Nachdenken anregte.

https://www.theaterkonstanz.de/programm/Muensterplatz+Open+Air

Vier sonnige Sommer-Veranstaltungen

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Allgemein, Deutsch, Konstanz entdecken, Kulturell

1.Grenzüberschreitender 24h FlohmarktZwei Schwan-Eltern mit ihren drei Küken auf dem See. Im Hintergrund ist die Imperia zu sehen.

Von dem 28.06. bis zu dem 29.06.25 findet der jährliche große Sommer-Flohmarkt statt. Die Besonderheit: In zwei Ländern, grenzüberschreitend und 24h. Mit über 9 Kilometern und mehr als 1.000 Ständen gibt es von Live-Musik, Kunst, Kleidung, Büchern, Spielzeuge bis zu verschiedensten Leckerbissen für alle etwas. Der Flohmarkt findet am Rheinufer, an der Laube, auf dem Schottenplatz, dem Lutherplatz, dem Sankt-Stephans-Platz, über die Kreuzlinger Straße bis zur Hauptstrasse in Kreuzlingen statt. Ab 16 Uhr geht es in Kreuzlingen los und ab 17 Uhr in Konstanz.

 

2.Das Altern der Anderen

„Das Altern der Anderen“ ist ein Stück der Spitalstiftung, welches auf Alter, Pflege und Gemeinschaft aufmerksam macht. Die Aufführungen finden vom 11.07. bis zu dem 13.07.25 in der Spiegelhalle Konstanz statt. Das Ziel dieses Projektes ist es, Pflegeheime nicht als Angstthema, sondern als Orte der Würde und Lebensqualität zu präsentieren.

Weitere Infos unter: https://www.spitalstiftung-konstanz.de/aktuelles.html

 

3.Weinfest

Von dem 30.07. bis zu dem 02.08.25 findet das jährliche Weinfest auf dem Sankt-Stephans-Platz statt. Mehrere Zelte, viele verschiedene Weine, regionale Köstlichkeiten, gute Stimmung und Live-Musik sind hier Programm. Geöffnet hat es von Mittwoch bis Freitag, 16:00-01:00 Uhr und am Samstag von 13:00-01:00 Uhr.

 

4.SeenachtsfestEin buntes Feuerwerk über dem Bodensee.

Am 09.08.25 findet das jährliche Seenachtsfest statt. Ab 15 Uhr verwandelt sich die Konstanzer Uferpromenade in einen bunten Schauplatz von Kunst, Sport und Musik. Neben Wasserski-Kunst, Live Bands, DJs und Tänzer:innen gibt es ein vielfältiges Programm. Der Höhepunkt des Abends ist das Musikfeuerwerk, die Nachbarstädte Konstanz und Kreuzlingen inszenieren atemberaubende Feuerwerke und krönen diese in einem gemeinsamen Finale.

Weitere Infos unter: https://www.seenachtfest.de/

In Kreuzlingen findet vom 08.08 bis zum 10.08.25 ebenfalls ein Seenachtsfest, das Fantastical statt.

Weitere Infos unter: https://fantastical.ch

Münsterplatz Open Air Theater Konstanz

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Konstanz entdecken, Kulturell

Bevor das Open Air Theater Konstanz auf dem Münsterplatz etabliert wurde, gab es bereits vereinzelte Aufführungen unter freiem Himmel. Im Jahr 2012 fand mit „Der Glöckner von Notre Dame“ die erste Open Air Inszenierung auf dem Münsterplatz statt. Jeden Sommer von Juni bis Ende Juli, verwandelt sich der Münsterplatz zu einem lebendigen kulturellen Schauplatz. Zwischen warmer Sommerluft und der historischen Kulisse, tauchen die Besuchenden gemeinsam mit dem Theaterensemble und dieses Jahr auch mit den Musiker:innen der Bodensee Philharmonie in eine Welt voller Kreativität, Liebe zum Detail und beeindruckendem Talent ein.

Die Premiere ist am 14. Juni und die letzte Vorstellung findet am 27. Juli statt. Der Spielplan des Open Air Theaters auf dem Münsterplatz. Die Premiere findet an dem 14.06 statt und die letzte Aufführung am 27.07.25. Alle Termine beginnen um 19 Uhr. Am Sonntag den 29.06.25 findet eine Aufführung mit Audiodeskription statt.

Die diesjährige Aufführung basiert auf „Beggar’s Opera“ von John Gay und zeigt die berühmte „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Elisabeth Hauptmann. Dieses gesellschaftskritische Theaterstück verspottet den Kapitalismus und parodiert das Bürgertum.

Die Handlung spielt in der Unterwelt Londons. Ein Verbrecher verliebt sich in die Tochter eines mächtigen Mannes. Die beiden heiraten heimlich, doch der Vater nutzt seine Verbindungen, um die Beziehung zu sabotieren und den Mann seiner Tochter loszuwerden. Es geht um Liebe, Macht, Korruption und soziale Ungerechtigkeit.

Die Oper ist ein Beispiel für das epische Theater von Bertolt Brecht. Dabei wird die Illusion des klassischen Dramas gebrochen, um gesellschaftliche Missstände aufzuzeigen. Das Publikum wird zum kritischen Nachdenken und Hinterfragen aufgefordert.

 

Aber was unterscheidet einen Verbrecher von ehrbaren Bürger:innen?

  Die Theaterkulisse auf dem Münsterplatz, vor dem Münsterturm.

Tickets gibt es unter: https://webshop.jetticket.net

 

 

 

Vier erfrischende Frühlings-veranstaltungen

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Allgemein, Konstanz entdecken, Kulturell

1.    Orchideenschau auf der Insel Mainau

Vom 21.03. bis zu dem 11.05.2025 findet die jährliche Orchideenschau im Palmenhaus auf der Insel Mainau statt. Das Motto „RUNDum Vielfalt – Orchideen aus aller Welt“ deutet schon an, was dort zu erwarten ist. Mehr als 3.000 seltene und beeindruckende Orchideen ergeben ein florales farbliches Zusammenspiel von Exotik und Schönheit. Mit viel Liebe zum Detail können Besuchende einen Ausbruch aus dem stressigen Alltag erleben; Farbe und Natur einfach mal wahrnehmen und auf sich wirken lassen.

Internetquelle: https://www.mainau.de/de/veranstaltungen/orchideenschau

2.    Kreuzlinger Gartentag

Am Samstag, den 03.05.2025 findet der Kreuzlinger Gartentag auf dem Boulevard in Kreuzlingen statt. Hierbei dreht sich dieses Jahr alles um das Motto „tierisch gut!“. Neben Kulinarik, neuer Inspirationen und Kinderunterhaltung, erfahren die Besuchenden Interessantes über die Natur. Ob auf dem Balkon oder im Garten, manche Tiere machen sich diese Orte zu ihrem Lebensraum. Um dafür ein Bewusstsein zu haben und unter anderem auch tierfreundlich zu gärtnern, sind genug Expert*innen vor Ort, die wissenswerte Impulse liefern.

Internetquelle:https://www.kreuzlingen.ch/veranstaltungen/kreuzlinger-gartentag-2025

3.    Frühjahrsmesse Konstanz

Ab dem 03.05 bis zu dem 11.05.2025 verwandelt sich der Döbele Parkplatz in eine Veranstaltung für die ganze Familie. Seit ca. 170 Jahren gibt es die jährliche Konstanzer-Messe. Mit verschiedenen Attraktionen wie mehreren Fahrgeschäften, einem Autoscooter, einem Kettenkarussell und diverse Essensstände, ist für jede Altersgruppe etwas geboten. Freudiges Kreischen, laute Musik, der Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln ist hier Programm.

Internetquelle: https://gebauer-vogt-veranstaltungen.de/fruehjahrsmesse-konstanz

4.     Grenzüberschreitendes Velopicknick

Am Sonntag, den 11.05.2025 findet das grenzüberschreitende Velopicknick von Konstanz und Kreuzlingen statt. Hierbei fahren Teilnehmende eine Strecke von ca. 12 Kilometer, welche sonst nicht so befahrbar ist. Die Tour startet um 10:30 auf dem Klein Venedig in Konstanz. Gemeinsam durch die beiden Städte Fahrrad fahren und eine gute Zeit haben, ist das Motto. Nach der Radtour sind alle dazu eingeladen das Programm auf dem Klein Venedig wahrzunehmen. Hierbei gibt es neben Fahrrad-Checkups, Musik und Essen, ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm.

Internetquelle: https://www.konstanz-info.com/presse/pressemitteilungen/radtour-auf-besonderen-wegen-grenzueberschreitendes-velopicknick-konstanz-d-kreuzlingen-ch

Ein selbstgemaltes Bild. Drei Orchideen stehen auf dem Gepäckträger eines blauen Fahrrads. Zwischen ihnen liegt ein kleiner Marienkäfer. Auf die Pflanzen kommen zwei neugierige Bienen zugeflogen.

Ein selbstgemaltes Bild zu den Frühlingsveranstaltungen in Konstanz.

Pano

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Allgemein, Konstanz entdecken

Das Pano ist ein Café an der Marktstätte in Konstanz, dem größten Platz in der Altstadt. Neben dem Pano – im Gebäude der heutigen Postfiliale  – befand sich seit etwa 1220 das Heilig-Geist-Spital. In diesem Gebäude sind heute noch Wandmalereien aus dieser Zeit erhalten. Das Spital zog zu Beginn des 19. Jahrhunderts in das ehemalige Augustinerkonvent um. Heute ist die ursprüngliche Spitalstiftung zum Beispiel durch die Spitalkellerei noch in Konstanz präsent. Ein optischer Wandel der Marktstätte folgte Ende des 19. Jahrhunderts, als z.B. die Fassaden verschiedener Häuser erneuert wurden. So auch beim Gasthaus „Krone“, in dem sich heute das Pano befindet.

Diese erneuerte Fassade ist eine Louis XIV Fassade. Ebenfalls eine beeindruckende Fassade schmückt das alte Oberpostdirektionsgebäude, das Haus gegenüber des Panos, welches eine Neorenaissancefassade mit Figurenschmuck trägt. Weiter oben auf der Marktstätte steht der Kaiserbrunnen. Dieser wurde 1891 vom Konstanzer Kaufmann Josef Wittmann gestiftet und 1897 eingeweiht. Allerdings wurden die Originalfiguren während des zweiten Weltkriegs eingeschmolzen, nur die Brunnenschale und die Säule blieben erhalten. Zu Beginn der 1990er Jahre beauftragte die Stadt das Künstlerehepaar Rumpf, neue Figuren anzufertigen.

 

Hinweis: Der obenstehende Text wurde der Broschüre ‚Kunst und Food für Erstis‘ aus dem Wintersemester 22/23 entnommen und für den KWS Blog überarbeitet.

 

Imperia

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Allgemein, Deutsch, Konstanz entdecken

Als Wahrzeichen bekannt, besticht die sich drehende Imperia im Hafen von Konstanz. Der Künstler Peter Lenk, lebhaft in Bodman, nahm mit der aus Beton gegossenen Figur Bezug auf eine der „Tolldreisten Geschichten“ Balzacs. Die neun Meter hohe Figur hält in ihrer linken und rechten Hand Figuren nach dem Abbild eines Kaisers und Papstes. Hierdurch kann auf die Mäträssenherrschaft der damaligen Zeit verwiesen werden und macht diese sichtbar.

Da Imperias Kopfbedeckung Ähnlichkeiten mit einer Narrenkappe aufzeigt und durch die Kleidung, der zwei im Gesamtverhältnis klein dargestellten Männer, wird hier von der Kurtisane das Machtverhältnis durchschaut und durchbrochen. Die durch diese verschiedenen Elemente aufgezeigte Situation, rief beim Aufstellen, fast direkt neben dem seit 1920 bestehenden Denkmal für Graf Zeppelin, 1993 einen Skandal hervor.

Eine Aufnahme der Imperia von schräg unten.

Imperia, Konstanz: Wikimedia Commons

Nahaufnahme der Papstkarrikatur (Imperia)

Imperia Papstkarrikatur: Wikimedia Commons

Hinweis: Der obenstehende Text wurde der Broschüre ‚Kunst und Food für Erstis‘ aus dem Wintersemester 22/23 entnommen.

 

Zebra Kino

Dieser Artikel ist erschienen in den Kategorien
Allgemein, Deutsch, Konstanz entdecken

Unter dem Motto „Andere Filme anders zeigen“ präsentiert das Zebra Kino seit 1984 internationale, aktuelle, klassische oder außergewöhnliche Filme. Besonders ist aber nicht nur ihr Programm: Das kleine Kino findet Platz im Chérisy-Areal, in einem ehemalig französischem Truppenkino. Das Zebra Kino entspringt der Idee einer StudentInnengruppe, die den Film in den 80ern wieder beliebt machen wollen. Ganz ehrenamtlich entsteht also ein Verein, der uns trotz Umzügen und sehr begrenzter finanzieller Mittel bis heute mit fantastischen Streifen verwöhnt. Besonders mutig finden wir, dass die jungen Studierenden schon in den 80ern versuchen Platz für Queerness zu schaffen. Aus dem queeren Filmfest „Warmer Winter“ ist heute das „Queergestreift“ Festival geworden, das uns Filme außerhalb der heteronormativen
Schublade präsentiert.

Hinterm Kulturladen versteckt findet ihr den Eingang zum wohl charmantesten kleinen Kino in Konstanz. Das Zebra Kino verzaubert mit seinem Ambiente und zeigt dazu noch besondere Filme. An der kleinen Bar ist schnell ein kühles Getränk besorgt, um danach ganz gemütlich in den roten Sitzen zu versinken. Ein Open Space für alle und besonders für die, die sich auch für den kleinen Film begeistern.

 

 

Hinweis: Der obenstehende Text wurde der Broschüre ‚Kunst und Food für Erstis‘ aus dem Wintersemester 22/23 entnommen.