Hochschulgruppe Uni Konstanz

Autor: antoniabader (Seite 1 von 1)

Nikolaus & Advent: Eine Reise durch die Vorweihnachtszeit

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Konstanz entdecken, Kulturell, Zeitreise

Die Vorweihnachtszeit gilt für viele als die schönste Zeit des Jahres. Sie beginnt mit dem ersten Adventssonntag und endet an Heiligabend. In diesen Wochen verbinden sich alte Traditionen und Bräuche mit einer besonderen, warmen Atmosphäre, die in vielen Kulturen tief verwurzelt ist.
Im deutschsprachigen Raum nimmt der Nikolaustag am 6. Dezember eine besondere Stellung ein. Er geht zurück auf den heiligen Bischof Nikolaus von Myra, der für seine Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft bekannt war. Bis heute steigert dieser Tag die Vorfreude auf Weihnachten: Er bringt eine Mischung aus Freude, Überraschung und vertrauten Ritualen mit sich und gilt für viele als liebevoller Auftakt zu den Weihnachtsfeiertagen.
Doch bei genauerem Hinsehen offenbart die Adventszeit noch viele weitere spannende Traditionen, Geschichten und Vorstellungen.
Neugierig geworden?
Das Rosgartenmuseum in Konstanz lädt herzlich zur öffentlichen Themenführung „Nikolaus, Fasten und Vorweihnachtszeit – die Adventszeit im Spiegel der Geschichte“ am 06.12.2025 um 11 Uhr ein.

Gemeinsam mit einem fachkundigen Referenten geht es auf eine Reise durch die Jahrhunderte – mit vielen faszinierenden Einblicken in die Vorweihnachtszeit früher und heute.

https://www.rosgartenmuseum.de/

Maskeraden der Macht – Die Rolle der Frau in der Fasnacht einst und heute

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Konstanz entdecken

Die Frau im Fasching: Dekoration, Objekt, Beiwerk

Ein Blick auf die Fasnacht bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts offenbart ein eindeutiges Bild: Frauen waren systematisch vom öffentlichen Fasnachtstreiben ausgeschlossen oder auf untergeordnete Rollen reduziert. In den Faschingsgesellschaften um 1890 durften Frauen nicht einmal zahlende Mitglieder sein. Ihre Teilnahme an Bällen war lediglich als „männliches Beiwerk“ vorgesehen.

Auf der Bühne wurde das Frauenbild satirisch, aber herabwürdigend gepflegt: Als „niedliche kleine Dingerchen“ oder – im Falle von Ehefrauen – als „zänkische Hausdrachen“. Humor diente dabei nicht nur der Unterhaltung, sondern auch der Festigung gesellschaftlicher Hierarchien.

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg waren Frauen von Führungsrollen ausgeschlossen: Sie konnten weder Mitglied eines Elferrats noch Teil einer Zunftleitung werden. Ihre Rolle war passiv – meist sprichwörtlich: „hübsch sein und Ruhe geben“.

Zwischen Spott und Systemkritik: Fasnacht als Spiegel der Gesellschaft

Die Fasnacht war stets auch ein Ort des politischen Humors – jedoch bis zum Ersten Weltkrieg vor allem obrigkeitstreu, konservativ und häufig frauenfeindlich. Minderheiten, Ausländer oder oppositionelle Bewegungen wurden verspottet. Kritik wurde in eine Form gebracht, die bestehende Machtverhältnisse bestätigte – nicht hinterfragte.

Der Wandel: Demokratisierung und neue Rollenbilder

Erst im Zuge der demokratischen Reformen nach 1918, insbesondere mit dem Frauenwahlrecht, begann sich auch die Fasnacht langsam zu verändern. Frauen erhielten nicht nur gesetzlich mehr Rechte, sondern traten allmählich als gleichberechtigte Akteurinnen in Erscheinung – zunächst in symbolischer, später auch in organisatorischer Funktion.

Frauen wurden Mitglieder in Vereinen, übernahmen Führungsämter und gründeten eigene Narrenzünfte. Sie waren nun nicht länger Beiwerk, sondern aktive Gestalterinnen der Fasnacht.

Die Fasnacht ist nicht nur ein Ort närrischer Tradition, sondern ein Spiegel gesellschaftlicher Strukturen. Die Ausstellung im Rosgartenmuseum bietet nicht nur eine historische Perspektive auf das Brauchtum, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, kritisch über soziale Ungleichheiten und insbesondere die Rolle der Frau in der Fasnacht nachzudenken.

Ein Blick hinter die Maske lohnt sich – damals wie heute.

Maskeraden. Als die Fasnacht noch Fasching hieß