Das Glasdach im Foyer ist das wohl bekannteste Kunstwerk an der Uni Konstanz. Mit seinen farbenfrohen Lichtprojektionen ist es bei Sonnenschein nicht übersehbar. Durch seine Positionierung inmitten des Hauptzugangsbereichs der Universität ist die Lichtinstallation präsent im Alltag der Studierenden und Angestellten. Das Glasdach entstand in den 70er-Jahren zu Zeiten der Fertigstellung der Uni Konstanz im Rahmen eines Kunst-am-Bau-Wettbewerbs. Otto Piene schlug vor, ein Glasdach aus 227 pyramidenförmigen Glasgebilden als stimmungsvolles Lichtspiel zu entwerfen. Jede Seite der Glaspyramide ist dabei in einer anderen Farbe gefärbt. So entstehen bei starkem Lichteinfall trianguläre Farbmuster auf dem Pflasterboden des Foyers. Die Dreiecke sind farbenfroh in Gelb, Orange, Rot und Blau gehalten. Bei wechselndem Wetter verändert sich auch die räumliche Farbwirkung des Kunstwerks. Bei schwachem Lichteinfall entstehen dadurch homogene Farbflecken, die sich auf dem unebenen Boden des Foyers ausbreiten. Die ursprüngliche Installation aus Plexiglas wurde 2005 aus Brandschutzgründen in eine Glasinstallation umgewandelt. Piene entwarf außer dem Glasdach auch noch eine Beleuchtung aus aneinander gereihten Glühbirnen und Sitzmöglichkeiten für den Foyerbereich. Piene hatte großen Einfluss auf die gebaute Reform der Universität Konstanz und kann als architektonischer Vorreiter gesehen werden.

Zum Künstler: Otto Piene wurde 1928 in Laasphe, Westfalen, geboren und verstarb 2014 in Berlin. Piene war Mitgründer der Künstlergruppe ZERO, die 1957 in Zusammenarbeit mit Heinz Mack entstand. Im Rahmen dieser Künstlergruppe kam es zu gemeinsamen Ausstellungen auf Messen und in Museen, die den Kunstschaffenden internationale Bekanntheit verschafften. Otto Piene war ab den 70er-Jahren in Cambridge, USA, als Professor und später als Direktor des Center for Advanced Visual Studies tätig.

Quelle: Gebaute Reform: Architektur und Kunst am Bau der Universität Konstanz, Hirmer, 2016.

Fotos: Laura Hangleiter