Horst Antes: Ohne Titel (1970)

Zwei Wolken – Kopffüßler – Rechter Winkel – Vogel – Baum

Der Mensch, die Natur und das empirisch Messbare sind das zentrale Thema dieses Kunstwerks. Inhaltlich wird damit der Bezug zum Ort geschaffen und die Bedeutung des Werkes für die Universität Konstanz generiert. Die Plastik stand ursprünglich vor dem Mensabereich am Sonnenbühl, mit Blick auf Gruppenhäuser, Kinderspielplatz ...

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Zwei Wolken – Kopffüßler – Rechter Winkel – Vogel – Baum

Der Mensch, die Natur und das empirisch Messbare sind das zentrale Thema dieses Kunstwerks. Inhaltlich wird damit der Bezug zum Ort geschaffen und die Bedeutung des Werkes für die Universität Konstanz generiert. Die Plastik stand ursprünglich vor dem Mensabereich am Sonnenbühl, mit Blick auf Gruppenhäuser, Kinderspielplatz und Gemeinschaftshaus. Heute kann Horst Antes‘ Werk am Seezeit-Studierendenwohnheim besichtigt werden.

Das sechsteilige Skulpturenensemble in Holzschnitz-Optik wurde aus farbig gefasstem Stahlblech in der Schlosserei Ernst Blum in Konstanz, gefertigt. Es überzeugt heute mit satten Farben, erst 2017 wurde das Objekt restauriert. Die neue Farbfassung wurde mit einer Rolle auf die Metallflächen aufgewalzt, was sich an der leicht körnigen Oberfläche erkennen lässt.
Die Plastik zeichnet sich durch eine reduzierte, geometrisierende Formen- und Figurensprache aus: Die beiden Wolken sind horizontal drehbar gelagert, ebenso der weiße Vogel, der eine Taube darstellen könnte. Je nach Wetter und Standort der Rezipient*innen verändert sich so das optische Gesamtbild und somit auch die Wirkung des Werks.

Der für Horst Antes charakteristische Kopffüßler erscheint in einem satten Rotton. Kopf und Beine, die unmittelbar die Schultern tragen, dominieren. Antes‘ Stil ist einfach, klar und vital. Am Fuß des Kopffüßlers befindet sich mittig platziert ein rechter Winkel. Seine Oberfläche zeigt das Muster gleichgroßer schwarzer bzw. weißer Quadrate, die sich konsequent abwechseln. Die Schachbrettoptik wird nur an der Oberseite des Winkels durchbrochen, an der Antes die schwarzen Flächen durch hellblaue ersetzte – die angedeutete Spiegelung des blauen Himmels?

➔ Grundlagenartikel zur Skulpturengruppe in der Tour Sonnenbühl und Hockgraben

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  • Abb. 1 von 6 - Bildquelle: Edda Payar

    Gesamtansicht der Plastik ‚Ohne Titel‘ von Horst Antes (Aufnahme von 2020, klicken Sie auf das Bild, um die Gesamtansicht zu sehen)

    Das Werk steht am Studierendenwohnheim Sonnenbühl Ost, mit Blick auf den unteren Bereich der Universität. 2017 wurde die farbige Fassung der Einzelteile im Rahmen einer Restaurierung rekonstruiert. Teile der Plastik sind beweglich gelagert.

  • Abb. 2 von 6 - Bildquelle: Edda Payar

    Detailansicht des Kopffüßlers (Aufnahme von 2020)

    Der Mensch ist das zentrale Thema in Horst Antes‘ Werken. Schon in den frühen 1960er Jahren findet der Künstler für seine Darstellungen eine charakteristische Form und etabliert die Figur des Kopffüßlers: Kopf und Beine, die unmittelbar die Schulter tragen, dominieren, Haare oder Ohren hingegen fehlen. Die Füße der schreitenden Figur weisen vier Zehen auf.

  • Abb. 3 von 6 - Bildquelle: Edda Payar

    Detailansicht der Farboberfläche (Aufnahme von 2020)

    Bei der Neufassung der Plastik wurde die Farbe mit einer Rolle auf die Metallflächen aufgewalzt. Zu sehen ist eine körnige Oberfläche.

  • Abb. 4 von 6 - Bildquelle: Edda Payar

    Ortsansicht (Aufnahme von 2020)

    Links zu sehen ist einer der Wege durch den Hockgraben zur Universität. Rechts zu sehen ist eines der Studierendenwohnheim-Gebäude.

  • Abb. 5 von 6 - Bildquelle: Edda Payar

    Detailansicht einer Wolke (Aufnahme von 2020)

    Beide Wolken sind horizontal drehbar gelagert. Sie sind auf einer Seite hellblau, auf der anderen Seite dunkelblau gefasst.

  • Abb. 6 von 6 - Bildquelle: Edda Payar

    Detailansicht der Verankerung (Aufnahme von 2020)

    Alle Figuren wurden auf einer flachen Sockelplatte aus Stahl montiert, welche mit großen Schrauben im Boden verankert ist.