Utz Kampmann: Ohne Titel (Lichtplastik), 1974

Erreicht man die Universität Konstanz mit dem Bus, ist die Lichtplastik von Utz Kampmann kaum zu übersehen. Die Außenplastik befindet sich auf Höhe der Ebene 11 des Chemielaborgebäudes, wo sie mit einem Blick nach oben direkt sichtbar ist. Besonders bei Dämmerung sticht das Werk ins Auge, wenn sich die Beleuchtung an der Unterseite des Objekts automatisch einschaltet. Dann wirkt die ... mehr anzeigenErreicht man die Universität Konstanz mit dem Bus, ist die Lichtplastik von Utz Kampmann kaum zu übersehen. Die Außenplastik befindet sich auf Höhe der Ebene 11 des Chemielaborgebäudes, wo sie mit einem Blick nach oben direkt sichtbar ist. Besonders bei Dämmerung sticht das Werk ins Auge, wenn sich die Beleuchtung an der Unterseite des Objekts automatisch einschaltet. Dann wirkt die Plastik wie eine Laterne, welche an der Wand des Gebäudes schwebt.
Über eine Treppe ist es möglich, sich dem Werk zu nähern, um Details besser erkennen zu können. Der außergewöhnliche Standort des Kunstwerks erfordert eine besondere Konstruktion. Um die Lichtplastik schweben zu lassen, wurde sie mit einem Lastenzug am Gebäude verankert. Zusätzlich verhindern vier Stahlseile, dass sie bei Wind und Wetter seitlich zu sehr schwanken kann. Das würfelförmige Objekt erinnert auf Grund seiner rot-, orange- und blaufarbigen Bauteile an Legosteine, die ineinandergesteckt wurden. Alle Einzelteile weisen die Form eines Quaders auf, sind jedoch unterschiedlich groß. Ihre Anordnung im Objekt ist symmetrisch, sodass es möglich wäre, die Plastik an einer Achse mittig zu spiegeln.

Kampmann ließ sich bei seiner Lichtplastik von der amerikanischen Minimal Art beeinflussen. Typisch dafür sind gegenstandslose Skulpturen, welche stark auf geometrische Körper reduziert sind. Dabei stehen statt symbolischer oder metaphorischer Bezüge, die Wechselbeziehungen der Elemente untereinander sowie Licht- und Raumverhältnisse im Vordergrund. Diese sind auch in der geometrischen Grundstruktur mit seriellen Wiederholungen bei der Lichtplastik wiederzufinden. Zudem stammen alle Materialien für das Objekt aus industrieller Produktion, was die Anlehnung an die Minimal Art zusätzlich unterstreicht.

➔ Grundlagenartikel zur Lichtplastik in der Tour Campus II

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  • Abb. 1 von 6 - Bildquelle: Lara Vogt

    Das Objekt von oben aus dem obersten Stock des Gebäudes (Aufnahme von 2020). Das Abblättern der Farbe am roten Rechteck ist zu erkennen.

  • Abb. 2 von 6 - Bildquelle: Lara Vogt

    Das Kunstwerk passt sich mit seiner orangenen Farbe dem umliegenden Geländer des Gebäudes an (Aufnahme von 2020).

  • Abb. 3 von 6 - Bildquelle: Lara Vogt

    Blick auf das Kunstwerk auf Höhe der Befestigung (Aufnahme von 2020).

  • Abb. 4 von 6 - Bildquelle: Chiara Steppacher

    Die Lichtplastik bei Dämmerung mit Erleuchtung der farbigen Acrylquader (Aufnahme von 2020).

  • Abb. 5 von 6 - Bildquelle: Chiara Steppacher

    Beleuchtete Plastik bei Dämmerung, Blick auf die Befestigung (Aufnahme von 2020).

  • Abb. 6 von 6 - Bildquelle: Chiara Steppacher

    Blick von unten auf das beleuchtete Kunstwerk im Verhältnis zu den grauen Betonwänden der Universität (Aufnahme von 2020).