Basiswissen: Aufriss Basilika

Die Kirche St. Georg hat die Form einer kleinen Basilika: ein hohes Mittelschiff ragt über die beiden Seitenschiffe hinaus. Das Mittelschiff kann durch Fenster im oberen Bereich der Wand direkt beleuchtet werden.

Das Wort Basilika kommt vom griechischen basilike stoa und bedeutet königliche Halle. Die typische Nutzung als Thronsaal wurde in römischer Zeit auf weitere Amtsgebäude, Markt- und Versammlungshallen erweitert. Im 4. Jahrhundert wird die Basilika zum zentralen Typus des christlichen Sakralbaus.

  • Abb. 1 von 3 - Bildquelle: Jakobs, Tafel 28 (Detail, ergänzte Markierung)

    In der Aufrisszeichnung von St. Georg ist der Aufbau der dreischiffigen Basilika gut erkennen (rote Markierung): das Mittelschiff ragt über die flankierenden Seitenschiffe hinaus. Über der Vierung erhebt sich zusätzlich der Glockenturm, vorgelagert findet sich eine Vorhalle.

  • Abb. 2 von 3 - Bildquelle: Jakobs, Tafel 64

    Im Inneren sind Mittel- und Seitenschiffe einer Basilika meist durch Säulenreihen getrennt. In St. Georg gibt es auf jeder Seite nur drei freistehende Säulen. Aus statischen Gründen wurden im Osten und Westen Mauerzungen mit gemalten Säulen angelegt. Am oberen Bildrand ist der Obergaden zu sehen, der eine direkte Beleuchtung des Mittelschiffs ermöglicht.

  • Abb. 3 von 3 - Bildquelle: Krauthaimer, S. 39

    Die größten christlichen Basiliken, wie die hier zu sehende Basilika der Grabeskirche in Jerusalem (326 n. Chr.), waren über 100 m lang (Alt St. Peter in Rom maß etwa 150 m). Dagegen nimmt sich die Kirche in Oberzell mit einem nur 20 m messenden Langhaus geradezu bescheiden aus.