Erwin Heerich
Skulptur II
1990
Die zweite Skulptur, die Erwin Heerich für das Freigelände bei der Sporthalle schuf, ist in Sichtnähe der ersten von 1983 aufgestellt. Sie besteht, wie ihr Pendant auf der anderen Seite des Weges, aus Basaltlava. Auch sie weist auf den ersten Blick eine sehr einfache Struktur auf. Sie ist mit ihrem rechteckigen Grundriss als Gegenfigur zur ersten mit ihrer Säulenform konzipiert.Die ... mehr anzeigenDie zweite Skulptur, die Erwin Heerich für das Freigelände bei der Sporthalle schuf, ist in Sichtnähe der ersten von 1983 aufgestellt. Sie besteht, wie ihr Pendant auf der anderen Seite des Weges, aus Basaltlava. Auch sie weist auf den ersten Blick eine sehr einfache Struktur auf. Sie ist mit ihrem rechteckigen Grundriss als Gegenfigur zur ersten mit ihrer Säulenform konzipiert.
Die Seitenlänge des Grundrisses gibt das Grundmaß für das ganze Werk vor. Auf einen Block mit doppelter Höhe des Grundmaßes sind zwei bearbeitete Teile mit einfacher Höhe gesetzt. Sie schließen die Skulptur wie eine Krone ab. Die beiden krönenden Teile sind in sich jeweils aus zwei Blöcken gehauen, die einen quadratischen Grundriss mit halber Grundlänge aufweisen. Je zwei aneinandergefügte kleine Blöcke sind am oberen Ende so bearbeitet, dass sie zusammen eine schmale Treppen bilden. Die beiden Treppenläufe sind direkt nebeneinander, aber mit gegenläufiger Ausrichtung platziert. Das Besondere an der von Heerich konzipierten Treppenform besteht darin, dass sich darin die Länge der Treppenstufen kontinuierlich verändert. Je nach der Bewegungsrichtung, die der Betrachter beim imaginären Begehen der ungewöhnlichen Treppe wählt, wird der Weg als ein immer steilerer Aufstieg oder als ein zunehmend flach auslaufender Abstieg wahrgenommen und entsprechend empfunden.
Erwin Heerich wurde 1922 in Kassel geboren und starb 2004 in Meerbusch-Osterath. Heerich war zusammen mit Joseph Beuys Meisterschüler in der Bildhauerklasse von Ewald Mataré an der Düsseldorfer Akademie, wo er später für einige Jahre selber lehrte. Da für Heerich das Eigentliche des Kunstwerkes im Gedachten und nicht im Gemachten lag, hat er viele seiner Werke in Karton realisiert. Anfang der 60er Jahre konnte er für die Museumsinsel Hombroich mehrere Pavillons entwerfen, die als begehbare Skulpturen realisiert wurden. Einer dieser Pavillons beherbergt heute das Heerich-Archiv mit seinem Nachlass. weniger anzeigen
