Der Blick in die Krypta

Das Wort Krypta bedeutet aus dem griechischen übersetzt „verborgen.“ Üblicherweise befinden sich Krypten in kellerartigen Gewölben unter den Kirchenbauten, oftmals unter dem Chor. Vorbild waren altrömische unterirdische Grabanlagen, über denen später Kirchen errichtet wurden. Die Krypta in der Kirche St. Georg in Oberzell stellt eine solche Situation nach, bleibt jedoch zur Hälfte über der Erde und damit auch von außen sichtbar. Durch das östliche Fenster kann man sogar einen Blick in das Innere werfen.

  • Abb. 1 von 3 - Bildquelle: Damaris Kriegs

    Blickt man durch das Ostfenster in die Krypta, kann man trotz der dunkel getönten Glasscheiben den Innenraum ausmachen.

  • Abb. 2 von 3 - Bildquelle: Damaris Kriegs

    Der Blick fällt auf einen Altar. Im Hintergrund erkennt man das zugemauerte sepulcrum über dem Zugangsstollen. Es diente ursprünglich zur Aufbewahrung der Hauptreliquie und war für einen Zugriff von oben aus dem Chorraum und von unten aus der Krypta ausgebaut.

    Der heutige Altar wurde nachträglich zum Zwecke der Reliquienaufbewahrung errichtet. Die Inschrift lautet:
    IN DIESER KRYPTA RUHEN IM FRIEDEN DES HERRN RELIQUIEN DER HEILIGEN GEORG SIGISMUND GUNDPOLD CONSTANTIUS CÆCILIANUS CORNELIUS SERVILLANUS PROKOPIUS VERENA UND ANDERER HEILIGER
    FOLGT IHREM GLAUBEN NACH

  • Abb. 3 von 3 - Bildquelle: Damaris Kriegs

    So nah kommen sich profane und sakrale Elemente in der Kirche des hl. Georg. Der Eingang des südlich angelagerten Kellers befindet sich unmittelbar neben der Krypta, dem heiligen Zentrum der Kirche.