Die Sternenkleidmadonna

Die elegante, heute als „Sternenkleidmadonna“ bekannte Figur verdankt ihren Namen der um 1888/89 datierten Gewandbemalung. Maria trägt ein blaues mit goldenen Sternen besetztes Gewand, das unter der Brust von einem goldenen Gürtel gefasst wird. Darüber liegt ein über die Schulter fallender roter Mantel. Auf dem Kopf trägt sie einen goldenen Schleier mit Krone. In ihrem linken Arm ... mehr anzeigenDie elegante, heute als „Sternenkleidmadonna“ bekannte Figur verdankt ihren Namen der um 1888/89 datierten Gewandbemalung. Maria trägt ein blaues mit goldenen Sternen besetztes Gewand, das unter der Brust von einem goldenen Gürtel gefasst wird. Darüber liegt ein über die Schulter fallender roter Mantel. Auf dem Kopf trägt sie einen goldenen Schleier mit Krone. In ihrem linken Arm hält sie das nackte Jesuskind, dessen Unterkörper in ihren Schleier gehüllt ist.
Außergewöhnlich für die damalige Zeit (um 1300) ist die Darstellung Mariens mit nacktem Jesuskind (vgl. Bildbox 3 – Detailansicht). In ihrer rechten hält sie ein Zepter. Umrahmt wird die Madonnenfigur von zwei Leuchterengeln, die auf zusätzlichen Sockeln an den Turmpfeilern stehen (vgl. Bildbox 03). Da der Abstand zwischen Marienfigur und Engeln gezwungen wirkt und die Turmpfeiler nachträglich verändert wurden, kann angenommen werden, dass der heutige Standort auf zusätzlichen Sockeln nicht dem ursprünglich geplanten Standort entspricht (vgl. Bildbox 04). weniger anzeigen

  • Abb. 1 von 4 - Bildquelle: Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Bildarchiv, Aufnahme Christoph Hoppe

    Madonnenfigur mit Jesuskind, vollrund gearbeitet, heutige Farbfassung von 1888/89, ursprüngliche Farbfassung unbekannt, lebensgroß ca. 1,80m umrahmt von zwei Leuchterengeln, Entstehung der drei Figuren um 1290 bis 1300.

  • Abb. 2 von 4 - Bildquelle: Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Bildarchiv, Aufnahme Peter Trenkle

    Die beiden Leuchterengel sind wie die Madonnenfigur vollplastisch gearbeitet und bemalt. Ob die Bemalung der ursprünglichen Bemalung entspricht, ist anzuzweifeln. Ebenso ist zweifelhaft, ob die Leuchter der beiden Engel Originale sind oder nicht nachträglich ausgetauscht wurden.

  • Abb. 3 von 4 - Bildquelle: Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Bildarchiv, Aufnahme Christoph Hoppe

    Maria und das Jesuskind erscheinen in dieser Darstellung sehr vermenschlicht. Das nackte Jesuskind hockt säuglingsgleich auf Marias Hand und Hüfte und spielt mit Hand und Schleier. Dieser kann auch als Vorausdeutung auf die Passion Christi verstanden werden. Apokryphe Texte stellten einen direkten Zusammenhang zwischen Marias Schleier und dem Lendentuch des Gekreuzigten her.

  • Abb. 4 von 4 - Bildquelle: Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br., Bildarchiv, Aufnahme Peter Trenkle

    Für den Bau des Turms wurden nachträglich die Stützpfeiler verstärkt. Die bauliche Anpassung ist gut am ersten Pfeiler zu erkennen, dessen Öffnung rechts verkleinert und senkrecht nach unten geführt wurde. Davon war auch der Sockel des Leuchterengels, betroffen. Während der Sockel der Johannesfigur mit dem Bündelpfeiler verbunden ist, steht der Leuchterengel auf einem separaten Säulchen vor dem Turmpfeiler.