Die Wasserspeier

Gebaute Wasserspeier sollten den Regen von den Dächern ableiten, fern von der Fassade halten und so zum Erhalt des Bauwerks beitragen. Doch auch symbolisch konnte das Münster sich so selbst „vom Bösen reinigen“, galt das „Speien von Wasser“ doch als effektive Metho-de, um den Teufel oder Dämonen auszutreiben. Das erklärt auch, weshalb manche Speier den Eindruck erwecken, als ... mehr anzeigenGebaute Wasserspeier sollten den Regen von den Dächern ableiten, fern von der Fassade halten und so zum Erhalt des Bauwerks beitragen. Doch auch symbolisch konnte das Münster sich so selbst „vom Bösen reinigen“, galt das „Speien von Wasser“ doch als effektive Metho-de, um den Teufel oder Dämonen auszutreiben. Das erklärt auch, weshalb manche Speier den Eindruck erwecken, als stürzten regelrecht kriegerische Wesen nach außen. Das Böse war dazu bestimmt, am Ende dem Guten zu dienen. Einige Figuren erfüllen die symbolische Funktion, ohne überhaupt an das Entwässerungssystem angeschlossen zu sein.

Über die Jahrhunderte hinweg wurden einige Wasserspeier ersetzt oder erneuert, so dass ein vielfältiges Arsenal an halb komischen, halb ernsten Figuren und Mischwesen entstanden ist. Zu jedem einzelnen können über den Grundriss /Link/ kurze Informationen abgerufen werden.
Über den phantasievollen Gestalten „wachen“ die Figuren der Heiligen. Deren strenge Ordnung und Bedeutungsschwere wird vom Sammelsurium der phantasievollen Gestalten jedoch auch unterlaufen und parodiert. weniger anzeigen

  • Abb. 1 von 2 - Bildquelle: Friedrich Kempf: Das Freiburger Münster, seine Bau- und Kunstpflege, Karlsruhe 1914, Abb. 22 (Aussch

    Ursprünglich leiteten die oberen Wasserspeier das Wasser vom Hochschiffdach ab, das sich in der umlaufenden Galerie sammelte. Von dort gelang es über versteckte Rinnen in den Strebebögen und Pfeilern zu den Figuren. Über deren Öffnungen wurde es nach außen geleitet. Trotz der inzwischen angebrachten modernen Dachrinnen und Fallrohre kann man die Wasserspeier bei starkem Regen noch heute in Aktion sehen.

  • Abb. 3 von 2 - Bildquelle: Veronika Schröer

    Ein Kupferrohr des neuen Entwässerungssystems.