Parzival berichtet Herzeloyde von seinen Plänen (2. Buch, 125,27ff)

Parzival kehrt zu seiner Mutter zurück und berichtet zu ihrem Entsetzen von der Begegnung mit den Rittern und seinem Plan, in die Welt hinauszuziehen. Von dieser Szene ist nur noch ein kleines Fragment zu sehen: die vom Knie abwärts nackten Beine des Knaben, der sich nach links vermutlich seiner Mutter zuwendet, von deren Gewand ein kleiner Teil des Saums zu sehen ist.

Im Epos ist Herzeloyde ...

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Parzival kehrt zu seiner Mutter zurück und berichtet zu ihrem Entsetzen von der Begegnung mit den Rittern und seinem Plan, in die Welt hinauszuziehen. Von dieser Szene ist nur noch ein kleines Fragment zu sehen: die vom Knie abwärts nackten Beine des Knaben, der sich nach links vermutlich seiner Mutter zuwendet, von deren Gewand ein kleiner Teil des Saums zu sehen ist.

Im Epos ist Herzeloyde der Verzweiflung nah. Ihr Plan, Parzival von der ritterlichen Welt fernzuhalten, ist gescheitert. Sie muss ihren Sohn ziehen lassen, kleidet ihn jedoch in Narrenkleider und gibt ihm einen "alten Klepper" mit auf den Weg. Sie hofft, dass Parzival auf seiner Reise nur Spott ernten und bald zu ihr zurückkehren werde.

Es ist als ob Parzival vor dem Abschied noch einmal zurück auf seine unbeschwerte und unwissende Jugendzeit schauen würde. Die bevorstehende Trennung wird auch durch das Fragment einer Mauer angezeigt. Hinter ihr tritt die Mutter Herzeloyde in umgekehrter Richtung auf: Diesmal schaut sie Parzival nach, der in Richtung seiner neuen Abenteuer davonreitet. weniger anzeigen

  • Abb. 1 von 1 - Bildquelle: Franz-Josef Stiele-Werdermann, Konstanz

    Parzival berichtet Herzeloyde von seinen Plänen

    >muoter, ich sach vier man
    noch liehter danne got getân:
    die sagten mir von ritterschaft.
    Artûses küneclîchiu craft
    so mich nâch ritters êren
    an schildes ambet kêren.<

    (126, 9-14)

    »Mutter, ich habe vier Männer gesehen, die noch strahlender waren als Gott. Sie haben mir vom Rittertum erzählt. König Artus muss mich durch seine Herrschergewalt zum Ritter machen, wie es die Ritterehre verlangt.«
    (Spiewok, Band 1, S. 217)