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Sic gewunnen, sic verlorn, wart sunder dâ mi strîte erkorn. Doch wart der künec Clâmidê an schumpfentiur beschouwet ê. mit eime niderzucke von Parzivâles drucke (212, 19-24)
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Doch wogte der Kampf lange unentschieden hin und her, bis König Clamide schließlich unterlag: ein mächtiger Schwerthieb Parzivals mähte ihn nieder.
(Spiewok, Band 1, S. 361)
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hie strit parczifal und clamide mit einandren einen kampff
Parzival besiegt Clamide
Cod. AA 91, fol. 40v, 1467, Burgerbibliothek Bern
Beiden im letzten Abschnitt beschriebenen Szenen – Condwiramurs nächtlichem Besuch und der Hochzeitsnacht – folgt ein Kampf Parzivals. Im ersten Fall besiegt er Kingrun, einen Ritter Clamides (196, 24ff., Abb.2), der zweite Kampf wird zwischen Parzival und Clamide ausgetragen (210, 27ff.). Erst der Sieg über Clamide führt zum Ende der Belagerung Pelrapeires. Für den Fortgang der Geschichte ist es die wichtigere Szene. Unabhängig von der Identifikation der Szenen wird hier jedoch die grundlegende Logik der Rittergeschichten veranschaulicht: der Mann muss sich die Liebe der Frau im Kampf verdienen.
Parzival kann am roten Helmbusch und an der Farbe seines Pferdes identifiziert werden. Er siegt über seinen auch räumlich unterlegenen Gegner, dessen Pferd auf einem etwas tiefer liegenden Geländeabschnitt dargestellt wird. Vielleicht können wir in einigen Farbspuren unterhalb des Rumpfes noch Reste des besiegten Ritters erkennen, wie ihn auch einige Parzivalhandschriften zeigen.