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des morgens dô der tag erschein, der knappe balde wart enein, im was gein Artûse gâch. (128, 13-15)
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Früh bei Tagesanbruch hatte der Knabe rasch seinen Entschluss gefasst: er wollte zu Artus, so schnell wie irgend möglich.
(Spiewok, Band 1, S. 221)
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Also der knappe von siner muotter vnd von den sinen hin weg schiet vnd zuo einer gar schönen frouwen kam vnd in gar minneclichen enpfing.
Die Szene aus einer Handschrift in Heidelberg kann als Abschied von Herzeloyde gedeutet werden – die Kleidung der Dame kann aber auch mit Jeschute in den folgenden Szenen in Verbindung gebracht werden. Die Bildunterschrift lässt beide Möglichkeiten offen, indem sowohl die Verabschiedung von Herzeloyde als auch der Besuch bei Jeschute thematisiert wird. Cpg 339, fol. 96r, um 1443-1446, Universitätsbibliothek Heidelberg
Begleitet von den letzten Ratschlägen seiner Mutter reitet Parzival frohgemut davon. Von ihm unbemerkt bleibt die tiefe Traurigkeit Herzeloydes, die wohl auch im Konstanzer Fresko nicht in ihren Auswirkungen dargestellte wurde: Sie stirbt am Abschiedsschmerz, sobald Parzival außer Sichtweite ist. In Eschenbachs Epos preist sie der Erzähler als „rechte Mutter“ wie „wir heutzutage ihresgleichen nicht mehr haben“ (Spiewok, Band 1, S. 221).