Nordwestlicher Vierungspfeiler / Baunähte: romanisch - gotisch

Herzog Berthold V. von Zähringen (1160 – 1280) hatte vor seinem Tod die Vergrößerung der alten Pfarrkirche in Auftrag gegeben. Anders als seine Vorgänger wollte er nicht in einem Kloster, sondern in seiner Stadtkirche begraben werden.

Als er 1218 starb, war der Neubau nach Vorbild des Basler Münsters noch nicht sehr weit vorangeschritten. Es dauerte weitere zwei Jahrzehnte bis die ...

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Herzog Berthold V. von Zähringen (1160 – 1280) hatte vor seinem Tod die Vergrößerung der alten Pfarrkirche in Auftrag gegeben. Anders als seine Vorgänger wollte er nicht in einem Kloster, sondern in seiner Stadtkirche begraben werden.

Als er 1218 starb, war der Neubau nach Vorbild des Basler Münsters noch nicht sehr weit vorangeschritten. Es dauerte weitere zwei Jahrzehnte bis die Ostteile und die Vierung fertiggestellt waren. Als man mit dem Bau des Langhauses begann, hatte sich der gotische Baustil über die Handelswege nördlich der Alpen ausgebreitet und den benachbarten Bischofssitz Straßburg erreicht. Auch in Freiburg versuchte man den neuen Baustil mit hohen Arkaden und Fensteröffnungen zu übernehmen. Um 1240 kam es daher zu einer Planänderung, die noch heute an Baunähten sichtbar ist. weniger anzeigen

  • Abb. 1 von 3 - Bildquelle: Friedrich Kempf: Das Freiburger Münster, Freiburg 1926, Abb. 35

    Blick auf den nordwestlichen Vierungspfeiler, unterer Teil vor 1240, oberer Teil nach 1240. Höhe der Seitenschiffe: 12,55 m (ursprüngliche Planung ca. 7,50m)

  • Abb. 2 von 3 - Bildquelle: Steffen Bogen nach einem Modell von Götz Echtenacher

    Modell mit den rekonstruierten Bauphasen des Münsters

  • Abb. 3 von 3 - Bildquelle: Abb. links: Hotz/Seeger: Die Münster am Oberrhein, Berlin 1941, Abb. 32; Abb. rechts: Friedrich Kemp

    Ab 1235 beginnt man in Straßburg, an einem Langhaus mit kühnen Öffnungen der Wand zu bauen. Über den hohen Arkaden verläuft ein außen verglastes Triforium. Der Obergaden wird durch vierbahnige Fenster geöffnet. (Abb. links) Das Freiburger Münster (Abb. rechts) kann mit der Höhe des Baus konkurrieren (Mittelschiff Freiburg 25,70, Straßburg 32 Meter). Die Dienstbündel erscheinen ähnlich schlank. Die Wand zwischen Arkaden und Fenstern bleibt jedoch geschlossen und ungegliedert.