1. Medaillon: Glaube oder Tapferkeit?

Das erste Medaillon ist am schlechtesten erhalten. Die weitgehende Zerstörung muss allerdings nach der Freilegung im Jahr 1976 erfolgt sein. So existiert eine frühe Fotografie, die die obere Hälfte des Medaillons wie in den anderen Darstellungen noch weitgehend intakt zeigt (Abb. 2). Auf der Mittelachse steht eine mit Schild und Lanze bewaffnete Frauengestalt. Aufrecht und mit geneigtem Kopf dirigiert sie den Stab der Lanze mit beiden Händen und hält damit ihren inzwischen unsichtbar gewordenen Gegner in Schach. Auf beiden Seiten sind Reste von Pflanzen zu erkennen. Der Hintergrund des Medaillons ist blau, die Inschrift unkenntlich. Wunderlich liest RA und ergänzt IRA.

Die allegorische Bedeutung des Motivs ist nicht mehr eindeutig zu bestimmen. Geht man von der Reihenfolge der Psychomachia aus, müsste hier als erstes der wahre Glaube Fides gegen den alten Götterglauben kämpfen (veterum Cultura deorum). Wunderlich schließt aus dem Fragment der Inschrift auf den Kampf zwischen Geduld (PATIENTIA) und Zorn (IRA) (Wunderlich 1996, 163).