Burkhart Beyerle
Ambiente
1982

Wer den Blick durch den Raum D 522 schweifen lässt, dem fallen zuerst die mit Spiralen bemalten farbigen Spazierstöcke ins Auge, die von der Decke hängen. Zu den auf einzelne Deckenquadrate verteilten Stöcke kommen zusätzliche Fundgegenstände: eine mit Zeitungspapier tapezierte Fußplastik in einem himmelblau bemalten Polio-Stützgestell zum Beispiel oder, als Begrenzungen der ... mehr anzeigenWer den Blick durch den Raum D 522 schweifen lässt, dem fallen zuerst die mit Spiralen bemalten farbigen Spazierstöcke ins Auge, die von der Decke hängen. Zu den auf einzelne Deckenquadrate verteilten Stöcke kommen zusätzliche Fundgegenstände: eine mit Zeitungspapier tapezierte Fußplastik in einem himmelblau bemalten Polio-Stützgestell zum Beispiel oder, als Begrenzungen der Fensterrahmen eingesetzt, Reste von farbigem Plexiglas. Diese stammen vom ursprünglichen, von Otto Piene entworfenen Dachaufbau des Eingangsbereichs. Das von Beyerle geschaffene bunte Ensemble aus Fundstücken verleiht dem schlichten, grauen Raum einen lebendigen, individuellen Charakter.

Burkhart Beyerle wurde 1930 in Frankfurt am Main geboren. Sein Architekturstudium in Aachen unterbrach er, um eine Schreinerlehre zu machen. 1956 ging er als Architekt zur Bauverwaltung, wo er von 1964 bis 1993 für die Universität Konstanz zuständig war. Joseph Beuys empfahl seine Holzschnitte den Brüdern van der Grinten, die sie zum ersten Mal 1964 in ihrem Bauernhaus zeigten. Seine Beiträge für die so genannte Kunst an der Universität Konstanz entstanden spaßeshalber außerhalb des Kunst-am-Bau-Programms. Beyerle lebt und arbeitet in Konstanz. weniger anzeigen

  • Burkhart Beyerle, Ambiente, 1982