Körper

Die Kohärenz des Bildprogramms sollte nicht nur in den versammelten Inhalten gesucht werden, sondern auch in der Art, wie sie als Wandmalerei präsentiert und transformiert werden. In den Wohnräumen, die keinen großen Versammlungen aufnehmen können, bekommen die Stoffe etwas korporatives. Zu den repräsentativen Dimensionen der Bildprogramme kommt eine abgeschieden und geschützt wirkende Faszination, die in private, fast intime Breiche hineinspielt: alles wird an den Gesten eleganter und liebreizenden Figuren dargestellt, an Körperstellung, Kleidung, Attributen und Instrumenten. Die Bildräume sind nur schwach determiniert: Insgesamt überwiegt das Gefühl, dass die Räume und Rahmen der Bilder an den realen Raum angeschlossen werden, an die Stuben des Wohnhauses, in denen sich der Betrachter bewegt. Mitunter grenzen die Tituli und Textelemente die Stoffe und Inhalte ein. Die direkte Rede im Zyklus der Weberinnen verstärkt aber auch hier den Bezug zum Betrachter und seiner Vorstellungskraft.